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1. IVF-Zyklus: Frischtransfer

Mit meiner Kinderwunschärztin hatte ich mich darauf verständigt, dass ich einen Tag-2-Zeller zurücknehme. Damit hatte ich statistisch gesehen die besten Chancen auf eine Schwangerschaft. Da es mir gesundheitlich gut ging und ich keine Überstimulation hatte, konnten wir wie geplant einen Frischtransfer machen.

Bis zum Morgen hatte ich keinen Anruf mehr aus der Klinik bekommen. Das bedeutete, dass sich der Zeller weiter gut entwickelte und bereit für den Frischtransfer in meine Gebärmutter war. Ich würde also einen 4-Zeller zurückbekommen. Den Transfer würde ich sogar mitbekommen. Im Gegensatz zur Punktion, während der ich ja narkotisiert war und sie somit verschlafen habe.

Wie von der Biologin empfohlen, nehme ich fleißig Duphaston und Utrogest. Bisher habe ich davon keine Nebenwirkungen, außer vielleicht manchmal etwas Übelkeit. Hauptsache keine Müdigkeit.

Ich machte mich also auf den Weg zu Klinik. Ich war sehr gespannt, wie der Transfer ablaufen würde.

Es war soweit: Endlich war der Transfertag gekommen.

Transfer eines 8-Zellers

Nach etwas warten bin ich dann aufgerufen worden und nahm auf dem Gyn-Stuhl Platz.

Die Reproduktionsbiologin wiederholte noch einmal das, was sie mir gestern am Telefon bereits mitgeteilt atte: Es wurden insgesamt vier Eizellen befruchtet und davon je drei Vorkerne einzeln eingefroren. Ein Vorkern wurde weiter kultiviert. Diesen sahen wir auf einem Monitor, der direkt vor dem Gyn-Stuhl hing. Das war schon cool. Der Zeller habe eine sehr gute Qualität, beschrieb die ihn, und führte weiter aus, dass er sich bereits zum 8-Zeller geteilt hätte. Dies sei ein sehr gutes Zeichen. Dann verschwand sie in ein benachbartes Zimmer um den Zeller in eine Kanüle aufzuziehen, mit der er dann in meine Gebärmutter eingeführt werden sollte.

Der ganze Transfer fand auf einem gynäkologischen Stuhl Platz.

Während dies passierte fragte ich die Kinderwunschärztin, wie das sei, weil ja eigentlich ein 8-Zeller zu der Zeit noch im Eileiter unterwegs sei. Ob es einen Unterschied machte, dass er direkt in die Gabärmutter gesetzt werden würde. Aber die Ärztin meinte, dass das Procedere schon bei der allererster IVF so war und sich bewährt habe. Das würde keinen Unterschied machen.

In der Zwischenzeit war die Biologin mit der Kanüle da. Der Zeller wurde eingeführt. Im Anschluss schaute sie noch mal unter dem Mikroskop ob der Zeller wirklich nicht mehr in der Kanüle war und tatsächlich transferiert wurde. Dem war auch so.

Ich wurde informiert, dass ich genau zwei Wochen später zum Bluttest vorgemerkt sei. Ich bekam noch ein Foto vom Zeller mit. Dann konnte ich mich wieder anziehen und gehen. Nun hieß es abwarten. Krass. Es könnte sein, dass ich in 2 Wochen wieder schwanger sein würde.

Wollte ich jetzt wirklich schwanger werden?

Irgendwie hatte ich, auch wenn ich mich bis hierhin auf den Weg gemacht hatte, gemischte Gefühle bezüglich einer nahenden Schwangerschaft. Eigentlich würde ich lieber noch etwas warten wegen meiner Arbeit. Aber ich werde nicht jünger und ich hoffte, dass meine Chefin mich noch ein weiteres Mal zurück nehmen würde. In dem Programm, in dem ich arbeite, würden während der Elternzeit einer jetzt eintretenden Schwangerschaft wichtige Dinge passieren und wichtige Termine stattfinden. Die würde ich eigentlich auch sehr gerne vorbereiten und begleiten. Aber gut, man kann sich nicht zweiteilen und ich musste mich entscheiden. Und das hatte ich ja auch. Trotzdem wäre ich irgendwie auch froh um jeden Monat, den ich später schwanger werden würde. Allerdings weiß ich auch, wie traurig ich bei jedem negativen Schwangerschaftstest in der vorherigen Kinderwunschbehandlung war. Und letztendlich ist es immer auch ein Monat weniger Lebenszeit mit dem zweiten Kind.