Am Morgen des geplanten Kryotransfer bekam ich keinen Anruf. Das war ein gutes Zeichen. Also bin ich frohen Mutes in die Kinderwunschklinik hingefahren. Dort angekommen musste ich erst mal recht lange warten. Über 30 min vergingen bis ich dran kam. Ich war etwas genervt und angespannt, weil ich wieder an den Schreibtisch zur Arbeit musste/wollte. Schließlich war ich schon länger ausgefallen für die Kinderwunschbehandlung und hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich länger auf der Arbeit deswegen fehlte.
Dann kam ich endlich dran. Meine Kinderwunschärztin entschuldigte sich, dass ich so lange warten musste. Sie erklärte, dass bei der Punktion einer Frau vorher sehr viele Follikel entnommen werden konnten und es daher so lange gedauert habe. Daher rührte also die lange Wartezeit. Beneidenswert.
Ich nahm wieder auf dem Gyn-Stuhl Platz. Auf dem Monitor an der Wand gegenüber war wieder meine Eizelle unterm Mikroskop zu sehen. Ein schöner Vierzeller, so die Biologin. Ich habe daraufhin angesprochen, dass ich beim letzten Mal bereits einen Achtzeller an Tag 2 transferiert bekommen habe. Meine Ärztin meinte daraufhin, dass das auch nicht so gut gewesen sein könnte, weil es für eine zu schnelle Teilung sprechen könnte. Schon interessant, dass die andere Ärztin beim letzten Transfer dazu meinte, dass es für die Eizelle spräche, wenn sie sich bereits erneut geteilt hätte. 2 Ärztinnen, drei Meinungen…

Dann ist mein letzter Vorkern aus dieser Stimulation bei mir eingezogen. Die Biologin erklärte, dass es gut gewesen sei, dass sie erst die zwei Vorkerne aufgetaut habe, die es nicht geschafft hatten. Somit war direkt klar, dass es die beiden nicht sein werden und ich müsste keinen Zyklus aussetzen.
Und ich dachte mir zusätzlich: Immerhin weiß ich nun, da ist nichts mehr und ich zahle auch nicht mehr für die Lagerung.
Nach dem Einsetzen hat sich meine Kinderwunschärztin noch die Gebärmutterschleimhaut angeschaut. Sie war dreischichtig und etwas über 10 mm dick. Sehr gut. Viel besser als während der IUIs, bei denen ich immer mit recht dünnen Schleimhäuten zu kämpfen hatte.
Nun hieß es Daumen drücken!
Zum Schluss besprachen wir noch den Zeitpunkt für die Blutabnahme für den Schwangerschaftstest. Da ich wegen eines Termins genau 14 Tage nach dem Transfer morgens nicht in die Klinik kommen könne, sollte ich 13 Tage nach Transfer am Nachmittag kommen. Das Ergebnis erhalte ich dann vermutlich erst am Tag drauf, da die Blutproben immer mittags ins Labor zur Auswertung gingen.
Nachdem der Kryotransfer und die Aufregung darum vorbei waren merkte ich, dass ich doch recht angeschlagen war. Die Nacht war unruhig, weil Luzia unruhig geschlafen hatte. Eventuell brütete ich auch eine Erkältung aus. Ich hoffte nicht, denn ich sollte bald meinen 1,5 tägigen Workshop geben. Zum Glück kam meine Mutter am Tag drauf und konnte mich entlasten.