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1. IVF-Zyklus: Hormonbestellung und Lieferung

Mit dem Rezept für die Hormone für meinen 1. IVF-Zyklus ging ich dann also nach dem Termin in der Kinderwunschklinik nach Hause und holte Kostenvoranschläge ein. Ich kontaktierte mehrere Apotheken im Ausland und bestellte letztlich bei der Pharmacie de la gare in Frankreich, da sie alle Komponenten vorrätig hatten und die günstigsten waren. Knappe 850 € blätterte ich dafür inklusive Transportkosten hin. Und das war schon ca. 500 € günstiger als die Hormone hier in Deutschland zu kaufen.

Das Drama der Anlieferung

Die Anlieferung hat mich noch mal richtig Nerven gekostet. Genau zu der Zeit stellte ich fest, dass meine Klingel kaputt war. Ich würde also gar nicht mitbekommen, wenn der Zusteller bei mir klingelte. Daher hing ich die ganze Zeit am Fenster und hielt nach ihm Ausschau. Dazu kam, dass ich am gleichen Tag noch ein anderes Paket erhalten sollte (mit Sendungsverfolgung). Eine Lieferung kam direkt am Morgen. Wie genial, dachte ich, das hat ja super geklappt. Das andere Paket könnte ich auch später aus dem Kiosk abholen. Ich war sehr erleichtert.

Aber dann bemerkte ich, dass es die andere Lieferung war. Und wartete weiter, gespannt die Haustür beobachtend… Was war ich immer nervös, wenn ich mir etwas zu essen machte und auf Klo ging und somit die Tür nicht im Blick hatte… Gegen frühen Nachmittag wurde ich richtig nervös, da ich Luzia aus der Krippe abholen und die Wohnung für eine Weile verlassen musste. Die Lieferung sollte mich unbedingt erreichen. Schließlich musste sie gekühlt gelagert werden und ich habe dafür extra den Liefertag ausgewählt und mit der Apotheke abgestimmt. Ob die Kühlung bei Nicht-Zustellung weiter aufrecht erhalten werden konnte, war ja nicht sicher. Ich überlegte, was ich machen sollte.

Ich klingelte bei meiner einen Nachbarin, aber sie war nicht da. Dann kam meine andere Nachbarin nach Hause und meinte, sie könne es annehmen, ich müsste nur dem Paketboten eine Notiz da lassen, damit er wüsste, wo er klingeln müsse. Gesagt, getan.

Als ich wieder da war, berichtete sie mir, dass die Lieferung immer noch nicht da war. Ich übernahm wieder den Dienst. Ganz einfach war das mit Luzia nicht, auf die ich ja auch noch aufzupassen hatte. Aber irgendwann kam der Bote dann. Am späten Nachmittag. Ich war unendlich froh, dass es geklappt hatte. Und fix und fertig mit den Nerven.

Endlich war sie da, die Lieferung aus Frankreich mit den Medikamenten für die Hormonbehandlung.

Lagerung der Medikamente

Ein Teil der Lieferung musste dann im Kühlschrank gelagert werden. Direkt brauchte ich die ganzen Hormone ja noch nicht. Für ihren Einsatz musste ich nun auf meine Regel warten. Wenn ich Besuch bekam, musste sie die Medis also auch noch so verstecken, dass sie niemand finden würde. Könnte ja sein, dass ich z. B. jemand Milch für Kaffee einfach dort rausnehmen würde. Jemanden einweihen wollte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Weitere Vorbereitungen

Dann fiel mir wieder ein: Koffeinkonsum. Aktuell trinke ich zwei Latte Macchiato am Tag. Ich plante also wieder auf einen am Tag runterzudosieren. Hoffentlich gab es diesmal nicht wieder so einen Entzug wie beim letzten Mal.

Weiter begleiteten mich die Tage viele Gedanken und viel Respekt vor dem Weg zum zweiten Kind. Würde in der Schwangerschaft alles gut gehen? Eine lange Übelkeit, wie ich sie während der 1. Schwangerschaft nun mit Kind. Das mochte ich mir gar nicht vorstellen. Und würde das zweite Kind gesund werden? Wohin mit Luzia bei der Geburt? Wie würde es danach werden im Wochenbett mit zwei kleinen Kindern? Würde es überhaupt klappen? Immerhin hatte ich Pimp my eggs gemacht.

Und dann war da noch mein Job. Ich hatte gerade erst wieder angefangen zu arbeiten und war so glücklich damit. Und meine Chefin war so froh, dass ich wieder da war. Würde mich meine Chefin auch nach diesem Kind wieder zurück nehmen?

Aber: Ein Schritt nach dem anderen. Erst mal die Hormonbehandlung mit hoffentlich wenigen Nebenwirkungen durchstehen. Und dann einen IVF-Zyklus mit hoffentlich guter Eizellausbeute (Qualität und Quantität) haben.