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35. & 36. SSW: Getting shit done!

35. SSW

Es ist nicht zu fassen, die ersten Tage im Mutterschutz sind schon rum. Ich genieße die freie Zeit sehr. Allerdings muss ich noch viel erledigen. Ich habe noch zwei weitere Kitas im Umkreis kontaktiert und angefangen, mich mit Risikolebensversicherungen zu beschäftigen. Auch habe ich angefangen, Hypnobirthing zu üben. Das sollte ich nun in meine tägliche Routine übernehmen. Auch möchte ich täglich entweder Yoga, Pilates, ein Workout oder Beckenbodentraining machen.

Noch habe ich keine Dehnungsstreifen – sehr gut. Ich hoffe sehr, dass ich auch keine mehr bekomme. Allerdings habe ich von anderen Müttern im Netz gelesen, dass die auch über Nacht noch ab der 40. SSW entstehen können. Ich muss mir also weiterhin die Daumen drücken! Gerade zum Ende der SSW wächst das Kind ja noch mal ordentlich. Dass ich es bis hier ohne Schwangerschaftsstreifen geschafft habe, ist gut, aber noch keine Garantie, dass ich es ganz durch ohne schaffe.

Heute soll das Stoffwindelpaket per Post kommen. Ich muss allerdings um kurz vor Mittag los zu einem Geburtstag. Wenn es nicht bei einem Nachbarn sondern in einer entfernteren Paketannahmestelle abgegeben wird, habe ich ein Problem, da es über 7 kg wiegt. Leider konnte ich die Zustellung nicht ändern. Drücke mir die Daumen, dass es gut geht und kommt, bevor ich los muss (es ging alles gut – puh!).

Auf dem Geburtstag war meine Kugel auch nicht zu verstecken. Irgendwann kamen die Fragen: Wie wohnt ihr? Habt ihr schon einen Namen. Mittlerweile sage ich dann, dass ich alleinerziehend sein werde und es daher kein „wir“ gibt. Die Reaktionen sind tatsächlich alle positiv. Mutig sei das. Oder ich höre, dass die Frauen vermutlich auch den Weg gegangen wären, wenn es nicht auf klassischem Wege geklappt hätte. Und jede Frau mit der ich mich unterhalte, kenne eine andere, die den Weg bereits gegangen ist. Und sie fragen mich Löcher in de Bauch, wie die Behandlung gelaufen ist und nach dem Spender. Mittlerweile bin ich damit entspannter, aber es ist trotzdem merkwürdig, immer so gelöchert zu werden.

Es gab viel Kuchen und Gespräche über meinen Weg auf dem Geburtstag auf dem ich war.

So viele To-Do’s

Diese Woche fühle ich mich sehr gestresst. Ich hetze gefühlt von einem Termin zum anderen und komme nicht dazu, dazwischen noch andere Dinge zu erledigen, bzw. mich damit zu beschäftigen. Dazu kommt, dass ich natürlich alle meine Freundinnen vor der Geburt noch einmal treffen möchte.

Gestern habe ich mir z. B. morgens eine Kindertagesstätte angeschaut. Gegen Mittag hatte ich mir einen Termin zur Massage gemacht und danach war ich mit einer anderen schwangeren Solomutter zu Kaffee & Kuchen verabredet. Ich war fix und fertig, als ich am Abend nach Hause kam.

Heute muss ich am späten Vormittag zur Osteopathie wegen der Schmerzen im ISG und danach zur Geburtsvorbereitung. Am Nachmittag schaue ich mir eine Wohnung an (zum Kauf) und am Abend geht’s zum Schwangerschaftsyoga (das zum Glück zum letzten Mal).

Die Wohnung zum Kauf ist hier um die Ecke und wäre dafür gedacht, dass meine Mutter sich bei künftigen Besuchen auch mal zurückziehen kann. Sie hat nämlich die utopische Vorstellung, dass man hier einfach und günstig an Wohnraum kommt. Und wer darf sich darum für sie kümmern? Ich natürlich. Aber eigentlich ist mir die Abwicklung eines Wohnungskaufs gerade viel zu viel, so dass ich mich schon gegen den Kauf entschieden habe.

Morgen habe ich vormittags Physiotherapie und am Abend wollte ich zum Treffen für alleinerziehende Schwangere. Eigentlich hatte ich am Nachmittag noch einen Termin zur Zahnreinigung, aber da mir das alles zu viel wurde, habe ich den um eine Woche nach hinten verschoben.

Ich bin nur am Rödeln und versuche, alle Erledigungen vor der Geburt zu schaffen.

Eigentlich wollte ich die Tage mal meine Kliniktasche packen und mich auf den Termin zur Anmeldung in der Geburtsklinik vorbereiten. Von Üben für’s Hypnobirthing mal ganz abgesehen. Auch sollte ich mich relativ zügig für eine Risikolebensversicherung entscheiden, noch bevor ich wieder ein Jahr älter werde und diese damit teurer. Zu solchen Sachen komme ich gerade gar nicht. Meinen Alltag (einkaufen, Wohnung sauber halten) und Sport muss ich ja auch irgendwie noch auf die Kette kriegen. Und ich bin einfach viel schneller erschöpft mit der immer größer werdenen Kugel.

Naja, mit jeder Sache, die ich geschafft habe, wird es weniger und ruhiger. Werde mir auch keine Termine mehr in die Zeit vor der Geburt legen. Bis zwei Wochen vorher bin ich nämlich schon gut verplant mit kaum freien Tagen dazwischen. Danach soll es frei bleiben.

36. SSW

Zu Beginn der 36. SSW habe ich mich intensiver mit den Anträgen auseinander gestetzt, die ich bereits kurz nach der Geburt stellen müsste: Antrag auf Kindergeld, Anmeldung der Geburt, Antrag auf Elternzeit und Antrag auf Elterngeld. Ich bereitete alles so weit es ging vor, setzte schon Unterschriften und frankierte Umschläge. Man weiß ja nie, in welcher Verfassung man nach der Geburt sein wird und wie die Situation mit der kleinen neuen Mitbewohnerin so werden würde. Ich wollte mich daher so gut wie möglich vorbereiten um keine Frist verstreichen zu lassen und alle Anträge möglichst schnell auf den Weg zu bringen.

Auch versuchte ich, mit meinem Arbeitgeber den Umstand zu klären, dass ich noch Urlaubsanspruch aus meiner Vollzeittätigkeit habe, den ich werde nehmen müssen, bevor ich nach der Elternzeit in Teilzeit einsteige. Das Thema wirkt sehr komplex und nicht einfach zu lösen.

Außerdem musste ich mich schlau machen, wie ich mit meinem Bausparvertrag bzw. den vermögenswirksamen Leistungen umgehen müsste, wenn mein Arbeitgeber diese nicht mehr im Rahmen meiner Bezüge auf das entsprechende Konto überweisen würde. Wollte ich die Zahlungen aussetzen? Welche Konsequenzen hat dies auf den Vertrag? Wollte ich stattdessen selbst die Zahlungen leisten? Wenn ja, ab wann müsste ich dies tun, um keine Einschränkungen zu erfahren?

Nebenbei beschaftige ich mich mit Risikolebensversicherungen, der Klärung der Finanzierung der Wohnung (ja, ich versuche es nun doch) hier um die Ecke und mit der Suche nach einem Kitaplatz. Es gab so viel zu klären bzw. zu erledigen… Kein Wunder, dass ich mich gestresst fühlte. Die Kleine in meinem Bauch tat mir sehr leid, dass ich nicht entspannt war.

Mittlerweile waren es nur noch ca. 5 Wochen zur Geburt. Das war krass. Ich hatte sehr viel Respekt vor der Zeit danach. Ich kann nicht behaupten, dass ich in großer Vorfreude auf den Moment war, die Kleine nach Hause zu bringen. Vielmehr war ich gespannt, wie es werden würde. Ich hoffte, dass sie ein entspanntes kleines Wesen werden würde, welches mir die Zeit möglichst angenehm gestalten würde. Aber welche Eltern hofften dies nicht?

Ich merkte in der Zeit auch leichte Schmerzen im Schambeinbereich, wenn ich länger saß oder lag. Einordnen konnte ich diese nicht und müsste sie beim nächsten Termin mit der Hebamme ansprechen.

Ich nahm seit dem Beginn des Mitterschutzes auch jeden Mittag (falls möglich) einen Mittagsschlaf ein. Meist kombinierte ich ihn mit einer Entspannungsübung aus dem Hypnobirthing. Ich versuchte ebenfalls, die Atemübungen durchzuführen. Ich hatte jedoch mehr das Gefühl, dass ich das alles nicht richtig machte. Naja, vielleicht würde das mit der Zeit noch kommen. Ich musste mich damit auch noch mal intesiver auseinander setzen. Auch wollte ich mit Dammmassagen anfangen. Und Sport hatte ich in letzter Zeit auch weniger gemacht.

Zum Glück hatte ich in der 36. SSW nicht mehr ganz so viele Termine und Verabredungen, so dass ich das besser wieder angehen konnte.

Auch packte ich in der 36. SSW endlich meine Kliniktasche. Am schönsten fand ich es dabei, die Babysachen rauszusuchen, die die Kleine am Tag ihrer Entlassung anziehen sollte. Da ich mich nicht entscheiden konnte und auch unsicher war, wie das Wetter werden würde, entschied ich mich für zwei Outfits.

Endlich ist meine Kliniktasche gepackt. Darin: Hauptsächlich Snacks für die Geburt und Babykleidung für die Fahrt nach Hause.

Ich träumte in dieser Zeit alle paar Tage von meinem Ex-Freund. Die Träume hatten oft mit Kindern zu tun. Es waren meist keine schönen Träume. Die Gefühle, die ich dabei bzw. beim Aufwachen hatte, waren nicht angenehm. Ich hatte das Denken an meinen Ex und Träume an ihn noch in meiner Therapie angesprochen. Meine Therapeutin meinte dazu, dass das völlig normal sei und ich mich nicht sorgen müsste. Er sei eben die Person, mit der ich dieses Thema (Beziehung und Kinder) am meisten verbinde, daher diente er als Projektionsfläche.

Die Kleine bewegte sich nun etwas behäbiger aufgrund des immer geringeren Platzes in der Gebärmutter. Es war lustig, die Beulen im Bauch zu beobachten und zu überlegen, welches Körperteil sich da gerade seinen Weg durch die Bauchdecke bahnte.

Dehnungsstreifen hatte ich bisher immer noch keine bekommen und hoffte weiterhin, dass dies so bliebe.

Zugenommen hatte ich nun insgesamt 14,5 kg. Ich wollte in den letzten Wochen vor der Geburt allerdings noch mal verstärkt auf meinen Konsum von Süßigkeiten achten. Der war tatsächlich während der gesamten Schwangerschaft sehr hoch gewesen.