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39. & 40. SSW

39. SSW

Der Countdown läuft. Nun aber wirklich. 39. SSW. – Wahnsinn. Ich kann es kaum glauben.

Schmerzen hier, Schmerzen da

Ich habe Symphysenschmerzen bei längerem Sitzen und nachts im Liegen. Kommen die vom zu schweren Tragen, zu viel Spazieregehen, Treppensteigen? Oder einfach so durch mein Kind, das tief im Becken liegt? Wären die nicht, wäre die Schwangerschaft wohl noch einigermaßen gut auszuhalten. Ich habe angefangen, Übungen zu machen, die dagegen helfen sollen. Auch habe ich das bei der Akupunktur angesprochen und schlafe mit dem Stillkissen zwischen den Beinen. Zusätzlich verzichte ich auf bestimmte Bewegungen (Anziehen nur noch im Sitzen, kein Schneidersitz mehr beim Yoga/meinen Übungen, bewusstes Treppensteigen). Ich frage mich, wie lange die Schmerzen andauern, bzw. wann es eine Besserung gibt, die merklich ist? Ob das überhaupt noch vor der Geburt möglich sein wird. Eine kurze Recherche im Netz ergibt: Sie können auch erst Monate nach der Geburt wieder weggehen. Miau.

Aber diese Wehwehchen reichen ja nicht. Ich habe auch noch Verspannungen im Schulter/Nackenbereich. Vermutlich vom falschen Sitzen. Ich muss echt mehr auf meine Körperhaltung achten. Leider mache ich schnell einen Rundrücken und sitze falsch auf der Couch. Das rächt sich unter solchen Extrembedingungen wohl sehr. Dafür habe ich nun angefangen, täglich meine Übungen zu machen, die ich aus der Physiotherapie kenne. Die ist ja auch ausgelaufen, bzw. habe ich sie bewusst wegen der nahenden Geburt nicht mehr weitergeführt.

41. Geburtstag

Meine Mum fragte mich recht nervös: „Bist Du auf eine Sonntagsgeburt eingestellt?“ (Mein Geburtstag war am Sonntag). Sie dachte vermutlich, dass ich mich mit der kleinen Feier übernehmen werde. Ich hatte ein paar Freund:innen zum Kaffeekranz eingeladen. Aber ich war ganz entspannt und ging fest davon aus, dass es klappen würde. Und so war es dann auch. Am nächsten Morgen habe mich bei der Kleinen im Bauch bedankt, dass sie mich feiern ließ. 🙂

Ein paar Tage vor dem vorraussichtlichen Entbindungstermin hatte ich selbst Geburtstag und feierte diesen noch ausgiebig mit Freundinnen und Freunden.

Eine gute Freundin von mir ist Ärztin und kann Physiotapes kleben. Sie hat mir nach der „Party“ gegen die Symphysenschmerzen und auch Schmerzen im unteren Rücken Tapes geklebt. Habe ich das erste Mal machen lassen und bin sehr gespannt. Für die Symphyse erwarte ich nun keine Hexerei, bin wegen der Rückenschmerzen aber ganz gespannt.

Es war sehr schön, meinen Geburtstag auch noch mal feiern zu können. Es ging mir den Tag über auch total gut. Bis zum Nachmittag war ich mit den Vorbereitungen beschäftigt. Dann kamen die Geburtstagsgäste. Erst zum Abend hin, als ich dann wieder ganz alleine war, wurde ich traurig. Ich dachte, dass ich in meinem Alter einfach nicht meinen Geburtstagsabend mehr alleine sein sollte. Dass es einfach schön wäre, wenn mich jemand zum Einschlafen an diesem Tag ein den Armen halten würde. Da war es also wieder, das Gefühl der Einsamkeit, dass ich zum Glück länger nicht mehr so gespürt hatte.

Einige in meinem Umfeld sind schon ganz nervös und fragen immer wieder nach, wie es mir geht und ob ich schon etwas merke. Mein Umfeld ist deutlich nervöser als ich.

Mitte der SSW bin ich noch zur Kosmetik, habe mir die Hände und Füße machen sowie Augenbrauen zupfen lassen. So kurz vor der Geburt wollte ich mir das noch mal gönnen.

Erste Anzeichen der Geburt?

Am letzten Abend der 39. SSW war meine kleine Bauchbewohnerin sehr aktiv. So aktiv hatte ich sie noch nie erlebt und mich gefragt, was das zu bedeuten hätte. Tagsüber war ich noch bei der Akupunktur und danach mit einer anderen Solomutter verabredet.

Zwischendurch habe ich immer wieder auch recht anstrengende Nächte. Einmal war mein Bauch so hart bzw. hat so gezogen, dass ich dachte, es würde spätestens am nächsten Tag losgehen. Aber dann war es doch wieder ruhig.

40. SSW

Inzwischen bin ich in der 40. SSW angekommen. Die Nacht in die 40. SSW war wieder anstrengend gewesen. Ich war sehr oft wach. Meist schlafe ich im 1. und 3. Drittel der Nacht gut und im zweiten weniger.

Nach einigem Hin und Herüberlegen bin ich nun auch vom Wohnungskauf zurückgetreten. Die Verkäuferin wollte mir die Wohnung gerne verkaufen, aber sie war mir zu teuer. Zu schlecht ist meine Ausgangslage aktuell bei den Banken, so mitten im Mutterschutz und mit anschließendem Elterngeld. Auch ist die Immobilienmarktsituation einfach sehr volatil und ich sollte lieber noch etwas warten.

Einleitung

Mache mir langsam Gedanken über eine mögliche Einleitung. Die wird mir sicherlich schnell nahegelegt werden bei meinem Alter (41). Lieber hätte ich eine spontane Geburt, aber da macht die Kleine ggf. nicht mit. Aber ich möchte auch nicht riskieren, dass die Kleine Schaden davon trägt, dass ich einer Einleitung nicht zugestimmt habe. Drücken wir also die Daumen, dass sie sich vor oder um den voraussichtlichen ET auf den Weg macht und mir die Entscheidung abgenommen wird. Und ich sollte nach Möglichkeit einfach entspannt bleiben, das wäre sowieso das beste für die Geburt.

Körperliches zum Ende der Schwangerschaft

Körperlich merke ich schon deutlich, dass sich die Schwangerschaft dem Ende neigt. Es ist irgendwie merkwürdig. Irgendwie habe ich mich schon an die Maleschen der Schwangerschaft gewöhnt. Die Vorstellung, dass sie nun bald zu Ende ist, ist merkwürdig. Auch ist es total surreal, dass die Kleine eventuell schon in ein paar Tagen hier eingezogen ist. Dazu meine Mutter, die mich in den ersten Wochen unterstützen wird. Mein Bruder plant auch, ein paar Wochen nach der Geburt zu kommen, um die Kleine kennenzulernen und mich zu unterstützen.

Der Druck im Becken nimmt stark zu. Ich muss teilweise sehr oft zur Toilette, weil mir die Kleine die Blase abdrückt. Die Lockerung der Symphyse lässt bestimmte Bewegungen sehr schmerzen. Auch schmerzen meine Fingergelenke seit einigen Wochen. Ab und an werden meine Finger taub (Kapartunnelsyndrom). Der Bauch ist mittlerweile so schwer, dass er ziemlich runterzieht. Seit ich die Kinesiotapes abgezogen habe, merke ich das noch mal mehr. Während ich sie aber getragen habe, war mein Körpergefühl aber tatsächlich deutlich besser. Nun aber werde ich immer behäbiger. Irgendwie freue ich mich natürlich auch darauf, dass das bald vorbei sein wird. Wenn ich mir vorstelle, ich würde ggf. noch zwei Wochen länger schwanger sein… ohweh, das wäre auch anstrengend. Aber irgendwie genieße ich auch „die Ruhe vor dem Sturm“. 🙂

Die Bewegungen der Kleinen sind in den letzten Wochen auch immer „dumpfer“ geworden. Ich merke, dass es immer enger wird für sie im Bauch. Am aktivsten ist sie seit ein paar Tagen immer so zwischen 21-22 Uhr. Da nehme ich gerade immer noch mal Videos von meinem deformierten Bauch auf, um sie ihr später zeigen zu können.

Mein Netzwerk

Gestern habe ich beim Spaziergang eine aus meinem Schwangerschaftsyoga-Kurs getroffen. Sie wohnt hier direkt um die Ecke. Ihr Sohn ist bereits geboren worden, sie war mit ihm unterwegs. Ein so zartes Kerlchen. Wer weiß, vielleicht werden wir uns in Zukunft häufiger beim Spaziergehen treffen. Ich war mit einer Freundin unterwegs, die mir nach dem Spaziergang noch mit dem Einkauf geholfen hat. Das war eine große Erleichterung, da Feiertage vor der Tür standen und ich einen größeren Einkauf vor mir hatte. Ich war ihr sehr dankbar dafür, dass sie mir den Großteil nach Hause getragen hat.

Immer mehr Freundinnen fragen nach, wie es mir geht. Sie sind vermutlich neugierig, wann es endlich losgeht. Einige fiebern sehr mit, insbesondere meine Begleitpersonen für die Geburt.

Schwangerschaftsfazit

Mein Fazit zur Schwangerschaft: Mühsam aber wertvoll.

Wenn ich so auf die gesamte Schwangerschaft zurückblicke, kann ich sagen, dass sie zwar nicht immer besonders schön war (Übelkeit, Schmerzen in Hüfte und Rücken, Druck in der Hüfte, Taubheitsgefühle, Sodbrennen, Atemlosigkeit, kurze Nächte). Ich habe immer wieder während der vergangenen neun Monate gesagt, dass ich nicht gerne schwanger bin. Und das würde ich auch jetzt noch so sagen. Dennoch bin ich sehr dankbar dafür, dass ich die Erfahrung einer Schwangerschaft habe erleben dürfen. Für mich war es etwas sehr besonderes, zu erleben, wie dieses Kind in mir wächst. Wie es sich anfühlt, wenn jemand von innen tritt. Wie man mitfiebert und sofort in Sorge ist, wenn etwas nicht stimmt. Und wie wahnsinnig groß mein Bauch werden konnte.