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Schwangere und Babies überall

Diese Zeit ist eine sehr emotionale Zeit für mich. Nach drei missglückten Inseminationen war ich enttäuscht, traurig, wütend und verzweifelt. Auf der einen Seite hatte ich absolutes Vertrauen, dass es irgendwann klappen würde. Auf der anderen Seite machte mich jeder gescheiterte Versuch trauriger.

Daher war es nicht leicht für mich, von Schwangerschaften und Geburten in meinem Freundeskreis zu erfahren. In diesen Zeitraum fiel allerdings exakt die Geburt des mittlerweile dritten Kindes einer Freundin von mir. Ein Besuch und Kennenlernen des Babies zusammen mit weiteren Freundinnen aus der Clique stand an. Natürlich freute ich mich für sie, dass alles gut ging und dass ihr Baby gesund und munter zur Welt kam. Das Baby war mega niedlich.

Kurze Zeit später wurde eine weitere Freundin aus der Clique schwanger. Auch für sie freute ich mich sehr. Sie hatte eine lange und schwere Kinderwunschreise hinter sich. Wir hatten in den letzten Wochen intensiven Kontakt, da wir beide in Kinderwunschbehandlung waren. Naiverweise wünschten wir uns beide, gleichzeitig schwanger zu werden. Letztlich hat sie es vor mir geschafft, was mich auch ein Stück weit erleichtert hat. Wäre ich vor ihr schwanger geworden, wäre das für sie sicherlich nicht leicht gewesen.

Wie es der Zufall wollte, sah ich von weitem auch noch eine entfernte Bekannte, die bereits fortgeschritten schwanger war. Sowieso: Überall sah ich schwangere Frauen. Oder Frauen/Pärchen mit Babies.

Überall waren sie, die glücklichen Familien, schwangere Frauen und frischgebackene Mütter mit Babies.

Mit mir machte das alles was. Ich wurde wieder sehr, sehr traurig. Ein starkes Einsamkeitsgefühl übermannte mich. Es gab Zeiten, in denen ich nicht gerne (allein) spazieren ging, einfach weil ich den Anblick von Paaren, von Schwangeren oder frischgebackenen Müttern/Eltern nicht gut ertragen konnte. Es war unfair, dass ich das nicht erleben durfte. Ich empfand es als unfair.

Ich fragte mich wieder und wieder, ob ich diesen starken Kinderwunsch hatte, um etwas gegen meine Einsamkeit zu tun. Ganz von der Hand zu weisen war dies nicht. Allerdings sah ich das eher in der entfernten Zukunft, im Alter. Nicht für das hier und jetzt.