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33 & 34. SSW: Der Mutterschutz beginnt

33. SSW

Mutter zu Besuch

Gerade ist meine Mutter zu Besuch. Sie wollte mich gerne noch einmal schwanger sehen, bevor es zu spät ist. Wir haben uns das erste Mal seit Jahren gut verstanden und das habe ich am Vorabend ihrer Abreise auch noch angesprochen, also wie gut ich das finde. Ich deute das als ein sehr gutes Zeichen und ich freue mich darüber. Ich habe, angestoßen durch meine Therapie, noch mal viel mit ihr an unserer Beziehung gearbeitet, was scheinbar auch Früchte getragen hat. Leider sind wir am Morgen ihrer Abreise doch noch aneinander gerasselt. Urks. Was ist passiert?

Meine Mutter und ich hatten eine überraschend schöne Zeit zusammen bei ihrem letzten Besuch vor der Geburt meiner Tochter.

Meine Mutter ist einer Bitte, die ich explizit ausgesprochen hatte, nicht nachgekommen, was mich (bedingt durch unsere Vorgeschichte) sehr sauer und verletzt hat. Ich habe das auch angesprochen. Dabei war ich sehr emotional (heißt: ich habe viel geweint). Sie hat meine Gefühle erst überhaupt nicht verstanden, sondern hat sich pauschal angegriffen gefühlt („Ich mache alles falsch. Das nächste Mal mache ich gar nichts mehr.„) Es dauerte eine ganze Weile, bis folgende Worte zu ihr vorgedrungen waren: „Nein, du machst nicht alles falsch, nur diese eine Sache, um die ich dich explizit gebeten habe. Für alles andere bin ich dir dankbar.„). Ich hatte auch das Gefühl, dass es ihr für das Baby mehr leid tat, dass ich so viel hab weinen müssen, als wegen mir. Wobei sie durch meine ganzen Tränen – die natürlich durch die Hormone deutlich verstärkt waren – das Ausmaß meiner Verletzung verstanden hat.

Ich hoffe, dass sie am Ende und nach viel Erklären und Beschwichtigen doch verstanden hat, worum es mir genau ging. Wir waren schon so oft an diesem Punkt… Mich hat dieser Vorfall noch den ganzen Tag beschäftigt. Immer wieder brach ich in Tränen aus, hatte ein schlechtes Gewissen meinem Baby im Bauch gegenüber und habe versucht, dass es sich trotzdem wohl fühlt. Ist mir vermutlich nur bedingt gelungen… Am Abend war ich total fix und foxy vom Tag, vom vielen weinen und der Wut, die sich in mir aufgestaut hat. So wirklich verflog das Gefühl der Trauer auch erst im Laufe des nächsten Tages.

Planung für den Endspurt

Wir waren viel tagsüber unterwegs und ich war nachmittags und abends sehr erschöpft und musste mich zwischendurch bzw. abends früh schlafen legen. Termine, die in meinem Mutterschutz liegen, habe ich vorher immer so geplant, dass es 2 pro Tag werden. Aber aufgrund meiner Erschöpfung während des Besuchs, habe ich nur noch einen pro Tag geplant. Und auch Tage dazwischen, an denen ich nichts mache. Wobei diese sehr rar sein werden. Ich muss wirklich schauen, dass ich ausreichend Erholung habe. Außerdem wollte ich noch so viel machen im Mutterschutz (Anträge vorbereiten, Anmeldung in der Klinik zur Geburt, geburtsvorbereitende Akupunktur, Übung Hypnobirthing, Sport, Freundinnen treffen, lesen, Babydecken zuende stricken, Fenster putzen, etc.).

Ich habe das Gefühl, die Zeit im Mutterschutz wird im Fluge vergehen. Mittlerweile sind es nicht mal mehr acht Wochen bis zum voraussichtlichen Entbindungstermin. Und ich denke ja auch, dass dieser einen Tag vor dem errechneten ET der Gyn liegt, da ich ja genau weiß, wann ich den Eisprung ausgelöst habe. Naja, wir werden sehen, wann die Kleine sich auf den Weg machen wird.

To Dos erledigen

Die 33. SSW war insgesamt sehr anstrengend für mich. Ich war zwei Tage im Büro. Ich versuche vieles vor dem Mutterschutz noch zu erledigen. An einem Abend war ich noch bei einem Treffen für schwangere Alleinerziehende. Das war ganz nett, aber die meisten Anwesenden hatten irgendwie doch einen Vater zum Kind.

Es gibt sowieso noch so viel zu erledigen: Ich habe diese Woche Termine für geburtsvorbereitende Akupunktur gemacht, mit einer Bekannten telefoniert, von der ich ein Set Stoffwindeln erhalten werde. Dann habe ich die Sorgerechtsverfügung aufgesetzt und kopiert. Die muss ich jetzt nur noch an die Freundin schicken, die die Sorge erhalten soll, sollte mir was zustoßen.

Ich wünschte, meine To Do-Liste wäre so leer, wie diese…

Diese Woche habe ich auch mein Mutterschutzgeld bei der Krankenkasse beantragt. Den ersten Teil (für die ersten sechs Wochen) hat man mir direkt am nächsten Tag überwiesen. Da war ich vielleicht baff. Mal sehen, ob das mit dem Anteil meines Arbeitsgebers auch so reibungslos klappt.

A propos Sorgerechtsverfügung: Die Freundin, die das eigentlich übernehmen wollte, hat mich (neben anderen) zu ihrem Geburtstag eingeladen. Ich weiß überhaupt nicht, wo ich bei ihr gerade stehe. Auf meine Antwort auf ihr „Lebenszeichen“ von vor ein paar Wochen, hatte sie nicht reagiert. Nun das. Ich finde es merkwürdig, dass die Einladung erfolgt, ohne dass wir uns vorher noch mal aussprechen.

Schlafe nachts nach wie vor nicht durch, aber wenigstens schnell wieder ein.

34. SSW

Letzte Tage vor dem Mutterschutz

Die Schwangerschaft wird nun immer anstrengender für mich. Ich werde immer schneller erschöpft. So gut, dass es Mutterschutz gibt und er bei mir diese Woche beginnt. Heute habe ich mich schon mal per Mail von den Kolleg:Innen verabschiedet und ein paar sehr nette Rückmeldungen erhalten. Dienstag verabschiede ich mich von den Kolleg:Innen aus meinem Team noch mit einem kleinen Abschiedskuchen. Den muss ich auch noch backen. Habe aber für den Sonntag vorher zum Kaffeekranz eingeladen, daher schlage ich zwei Fliegen mit einer Klatsche weil ich nur einmal backen muss.

Ich esse unglaublich viele Süßigkeiten, das ist richtig schlimm. Keine Ahnung, wie meine Gewichtsentwicklung ist, habe mich lange nicht gewogen. Ich merke aber auch, dass ich mehr Energie brauche um über die Runden zu kommen.

Meine Ernährung lässt gerade wirklich zu wünschen übrig.

Ich denke gerade viel an meinen Ex-Freund. Das sind irgendwie keine schönen Gedanken. Wo das auf einmal herkommt…?

Ach, und ich habe mich dann doch mal wieder gewogen: 71 kg. Insgesamt habe ich nun also 13 kg zugenommen. Uff.

Letzter Schliff in der Erstausstattung

Diese Woche telefoniere mit einer Freundin einer Freundin wegen ihrer Stoffwindeln. Ich kann ihr ein vollständiges Set abkaufen zu einem sehr günstigen Preis. Freue mich sehr darüber. Sie schickt es mir die Tage zu und dann bin ich Stoffwindel-technisch top ausgestattet.

Auch organisiere ich, die letzten Kleidungsstücke für die Erstausstattung zu bekommen von einer Freundin. Kümmere mich dann auch noch um eine Babywanne und kaufe ein Thermometer für’s Baden. Für die Zeit nach der Geburt drucke ich schon mal den Antrag auf Kindergeld aus. Was freue ich mich auf den Mutterschutz, in dem ich viel mehr Zeit und Ruhe habe, das alles zu klären und organisieren.

Start des Mutterschutz

Die letzten drei Tage auf der Arbeit waren leider auch noch enorm anstrengend für mich. Am vorletzten Tag war ich ein letztes Mal im Büro und habe Kuchen für die anwesenden Kolleg:Innen aus meinem Team mitgebracht. Immer wieder kamen auch Kolleg:innen aus dem Haus vorbei und verabschiedeten sich von mir. Ich freute mich über jede:n einzelne:n, gleichzeitig hatte ich noch so viel zu tun und wurde jedes Mal von der Arbeit abgehalten. Auf dem Weg nach Hause musste ich ein paar Tränen verdrücken. Zuhause angekommen war ich sehr erschöpft und hatte Kopfweh.

Der letzte Arbeitstag war dann im Homeoffice. Ich musste noch die Übergabe und eine inhaltliche Arbeit erledigen und es stresste mich, dass ich nicht wusste, ob und bis wann ich das alles schaffte. Zudem sind die Kopfschmerzen über Nacht nicht ganz weggegangen. Morgens hatte ich auch noch einen Termin bei meiner Physiotherapeutin. Das war einerseits gut (wegen der Kopfschmerzen), aber andererseits schlecht (wegen der fehlenden Zeit). Ich war doch sehr gestresst an dem Tag. Mir tat die Kleine im Bauch total leid, die diese ganze Gefühlslage mitbekam. Ich entschuldigte mich immer wieder bei ihr und verwies auf morgen. Morgen, der Beginn des Mutterschutzes. Da sollte alles besser werden. In der Mittagspause buchte ich mir erst mal eine Massage. Ich brauchte dringend etwas zum Runterkommen.

Als ich den Rechner um 18:30 Uhr runterfuhr kamen mir die Tränen. So lange war ich noch nie weg von meiner Arbeit, die ich so sehr liebte. Da kam nun ein neuer, unbekannter Abschnitt auf mich zu. Ich fühlte mich erleichtert, es dorthin geschafft zu haben und war gleichzeitig fix und fertig. Ich hoffte gleichzeitig, alles Relevante erledigt zu haben. Zu meiner inhaltlichen Arbeit kamen ja auch noch personaltechnische Aspekte (Jobticket, Urlaubsansprüche, etc.).

Als ich am letzten Tag vor dem Mutterschutz mit der Arbeit fertig war, war ich einfach nur fix und foxy.

Ich ging erst mal spazieren um runterzukommen. Bis ich ins Bett ging, verschwanden die Kopfschmerzen und das Stressgefühl dann zum Glück auch. Und am nächsten Morgen wachte ich entspannt auf. Ich war im Mutterschutz – endlich!