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Behandlungsplan #3: IUI mit Clomifen

Monitoring-Termin und Clomifen-Einnahme

#3. Nun war es also schon soweit gekommen. Statistisch gesehen für mein Alter keine Seltenheit, dass ich mehrere Versuche für die Kinderwunschbehandlung bräuchte. Es war dennoch frustrierend. Am 1. Tag meiner Regel rief ich also wieder in der Kinderwunschklinik an, um einen Termin für das nächste Monitoring zu vereinbaren.

Prozent: Wo andere über Rabatte nachdenken, mache ich mir Gedanken darüber, wie niedrig die Wahrscheinlichkeit ist, bei einem Inseminationsversuch ist, schwanger zu werden. Nämlich bei nur 7 – 15 %.

Da ich beim letzten Zyklus schon an Tag 12 kurz vor dem Eisprung war, verständigte ich mich mit der Frau am Telefon darauf, in diesem Zyklus bereits an Tag 10 zum Monitoring zu kommen. Und ich fragte sie, ob es möglich wäre, dass ich zu Frau Dr. G wechseln könnte. Bei ihr hatte ich mich deutlich wohler gefühlt. Die Frau am anderen Ende der Leitung sagte erst, dass sie dies fragen würde, später entgegnete sie aber, dass die Chemie mit der behandelnden Ärztin ja stimmen müsse. Sie würde eine Notiz in meiner Akte hinterlassen. Wir vereinbarten einen Termin bei Dr. G. Darüber war ich sehr erleichtert.

Frau Dr. G hatte mich bei der letzten Insemination gefragt, ob ich noch Clomifen hatte und gemeint, dass ich, wenn es in diesem Zyklus nicht klappen sollte, an Tag 1 wieder anrufen sollte für einen Monitoring-Termin und ab Tag 3 mit der Einnahme von Clomifen beginnen sollte.

Monitoring-Termin: Check.

Ausstehend: Clomifen-Einnahme.

Ich war gespannt, wie mein Körper weiterhin auf die Clomifen-Gabe reagierte. Ob die Follikelreifung noch schneller werden würde, oder ob es sich nun einpendeln würde. In neun Tagen würde ich es wissen.

Zyklustag 4: Clomifen-Einnahme

Am 3. Tag meines Zykluses begann ich also mit der Einnahme von Clomifen. Ich bemerkte nichts Besonderes an meinem Körper. Eine depressive Stimmung und damit einhergehende psychosomatische Symptome begleiteten mich schon seit mehreren Tagen. Ich konnte nicht genau sagen, ob sie daher kam, dass ich bisher nicht schwanger geworden war. Oder ob sie damit zusammenhing, dass ich vorerst nur noch eine Probe von „meinem“ Spender hatte. Oder ob es mit einer Männergeschichte zusammen hing, die nicht gut lief. Vermutlich alles zusammen. Es war emotional sehr anstrengend und ich hoffe, dass es mir bald besser gehen würde. Die beste Voraussetzung für den nächsten Versuch war diese Stimmung zumindest nicht.

Seit dem ersten Tag der Periode trank ich wieder Zyklustee. Ich hatte den Eindruck, dass er, vermutlich die enthaltenen Himbeerblätter, einen positiven Einfluss auf die Entwicklung meiner Gebärmutterschleimhaut hatten. Denn die war ja im 2. Zyklus ganze 2 mm dicker gewesen gegenüber dem ersten Zyklus, wo ich den Tee nicht getrunken hatte. Und dass, obwohl Clomifen ja den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut negativ beeinflussen sollte. Schaden konnte es zumindest nicht, dass ich ihn trank. Denn dicker durfte meine Gebärmutterschleimhaut auf alle Fälle werden, um noch günstigere Bedingungen für eine Einnistung zu schaffen.

Himbeerblättertee soll einen positiven Einfluss auf die Gebärmutter haben und wird deswegen bei Kinderwunsch in der ersten Zyklushälfte empfohlen.

Ich merkte auch, dass ich inständig hoffte, dass es dieses Mal auch wieder zwei Follikel sein würden, die reiften. Nicht, weil ich unbedingt Zwillingen haben wollte, sondern weil es die Chance erhöhte, dass die Kinderwunschbehandlung klappte. Je mehr Follikel, desto höher die Wahrscheinlichkeit für eine Befruchtung und eine Einnistung.

Zyklustag 8: Stechen im linken Unterleib

Seit dem 6. Zyklustag spüre ich ein Stechen im linken Unterleib. Das Stechen fühlt sich an wie der Mittelschmerz, den ich sonst um meinen Eisprung herum habe. Ich fange an, mir Gedanken zu machen, ob mein Zyklus durch die Einnahme von Clomifen nun schneller geworden ist und mein Eisprung kurz bevorsteht. Ich habe gelesen, dass durch die Hormongabe der Zyklus so angekurbelt werden kann, dass plötzlich das Zyklus-Monitoring zu spät beginnt und der Eisprung schon vorüber ist. Diese Vorstellung verlieh mir einen Schrecken, da ich doch diesen Zyklus unbedingt mitnehmen möchte. Denn, wenn es klappt, würde es bedeuten, dass das Kind in meinem Lieblingsmonat geboren werden würde.

Um sicher zu gehen, wie es um meinen Zyklus steht, kaufe ich mir in der Drogerie Ovulationstests. Einmal das volle Programm Kinderwunschbehandlung. Dass ich so einen Test auch mal machen würde, hatte ich nicht gedacht. Schwupps halte ich einen Teststreifen in meinen Urin. Es gab nur die fancy Variante, die das Ergebnis digital anzeigt. Und nach ca. 3 Minuten habe ich das Ergebnis: Nicht fruchtbar. Puh! Alles also noch im Rahmen. In zwei Tagen ist ja auch schon der Ultraschall und die Blutabnahme. Die Chancen stehen gut, dass ich diesen Zyklus wieder einen Versuch starten kann.

Zyklustag 10: Monitoring-Termin

Der Ultraschall war nun bei meiner neuen Ärztin Fr. Dr. G. Sie sprach mich während des Ultraschalls auf meinen Wechsel zu ihr an und sagte, dass wir das natürlich machen könnten. Sie stellte aber auch klar, dass Fr. Dr. L. nichts falsch gemacht hätte. Das war ja auch nicht der Grund meines Wechsels. Während Fr. Dr. G. meine Gebärmutterschleimhaut auf dem Ultraschall betrachtetet, entgegnete ich ihr das auch. Zur Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut sagte sie aufgrund unserer Unterredung leider nichts.

Sie fuhr stattdessen fort, dass sie mich durch die Vertretungssituation beim letzten Mal ja nicht kennen würde sondern nur geschaut hätte, dass die Kinderwunschbehandlung ordnungsgemäß weitergeführt wird. Und dass, wenn dieser Versuch nicht klappen würde, man bei Frauen über 40 Jahren über alternative Methoden der Kinderwunschbehandlung nachdenken müsste. Insgesamt hinterließ die Untersuchung bzw. das Gesagte einen schalen Beigeschmack bei mir. Ich fühlte mich nicht mehr so willkommen bei ihr und eine IVF kam für mich absolut nicht in Frage.

Die Untersuchung selbst zeigte einen 16 mm großen Follikel linksseitig. Diesmal also leider nur ein Follikel. Ich war etwas enttäuscht. Fr. Dr. G. ließ verlauten, dass sie mich für die Insemination zwei Tage später einplanen würde und schickte mich abschließend zur Blutentnahme.

Am Nachmittag rief sie mich an und teilte mir ihre Planänderung mit. Scheinbar deuteten meine Blutwerte auf einen nahenden Eisprung hin. Ich sollte doch schon am nächsten Tag morgens mit Ovitrelle den Eisprung auslösen und am Nachmittag zur Insemination kommen. Alles klar. Los geht er also, Versuch #3.

Zum Wohlfühlen bei ihr habe ich mir später noch gedacht, dass ich ja auch nicht auf lange Sicht in der Klinik behandelt werden würde. Mit jedem Versuch kann es sein, dass ich dort nicht mehr aufschlagen muss. Ich drückte mir die Daumen, dass es diesmal klappte. Und das natürlich nicht nur deswegen. Auch wegen der Kosten, der emotionalen Belastung, meinem Unwillen, die Behandlungsmethode zu wechseln, der Zeit, die die Kinderwunschbehandlung in Anspruch nahm und die mit der Arbeit koordiniert werden musste und last but not least: weil ich endlich schwanger werden wollte.

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