Allgemein ·Behandlung ·Samenspende ·Themen

Lieblingsspender ausverkauft

Heute habe ich wegen meines Lieblingsspenders bei meiner Samenbank angerufen. Grund für meinen Anruf war, dass ich ursprünglich drei Proben von einem Samenspender für meine ersten Inseminationen gekauft habe. Und nun habe ich zwei Versuche durch und leider hat sich noch keine Schwangerschaft eingestellt. Das heißt, mit dem bestellten Samen kann ich nur noch einen Versuch starten. Wenn der nicht klappt, müsste ich neuen Spendersamen kaufen. Soweit, so gut.

Leider gibt es aktuell von meinem „Lieblingsspender“ keine Halme zu kaufen. Als ich das gesehen habe, wurde ich schon leicht nervös. Das würde bedeuten, wenn er nicht innerhalb kurzer Zeit spenden würde, dass ich mich entweder für einen anderen Spender entscheiden müsste. Oder warten müsse, bis er wieder neu gespendet hat. Um Gewissheit zu erhalten, wie ich weitermachen kann, habe ich also kurzerhand bei meiner Samenbank angerufen.

Schimmer der Hoffnung

Dort sagte man mir, dass der Spender meiner bisherigen Proben noch ein aktiver Spender sei. Puh, dachte ich, das ist ja schon mal gut. Die Dame ergänzte weiter, dass sie drei Monate später eine Freigabe für den Samen erwarten würden. Oder eben nicht, wenn die medizinischen Tests das nicht hergeben würden. Frühestens in drei Monaten könnte ich also gegebenenfalls neuen Samen von ihm kaufen.

Mein Spender ist zwar noch ein aktiver Spender, aber dennoch sind gerade keine Proben über den Verkauf von ihm verfügbar.

Okay. In drei Monaten. Eventuell. Also, immerhin würde es wieder Samen von ihm geben. Aber das bedeutete auch, dass ich drei Zyklen ohne Sperma vom Lieblingsspender wäre. Ich müsste also abwägen, ob ich diese drei Zyklen pausieren würde oder ob ich es mit einem anderen Samenspender versuchen sollte.

Ich fand die Entscheidung total schwer. War es doch schon schwer genug gewesen, sich überhaupt für einen Samenspender zu entscheiden. Nun in dieser Situation zu sein, fand ich emotional sehr anstrengend. Ja, ich hatte noch einen Versuch. Am besten wäre es, es würde damit klappen. Aber auch hier lagen die Chancen nur zwischen 7 -15 %. Es musste einfach klappen. Ich wollte mich nicht umentscheiden.

In meiner Verzweiflung schrieb ich der Samenbank noch mal und fragte, ob sie mir Bescheid geben können, wenn Halme von ihm zurückgegeben werden? Die Wahrscheinlichkeit war zwar gering, aber ich wollte jede Möglichkeit ausschöpfen, die ich hatte.

Noch ein Schimmer der Hoffnung

Sie antworteten mir, dass sie damit rechneten, dass die Proben meines Lieblingsspender nun doch früher als in drei Monaten freigegeben werden würden. Sie empfahlen mit aber auch, dass ich mich nicht zu sehr auf den einen Spender versteifen sondern auch noch mal die anderen Spender durchschauen sollte. Gesagt, getan. Ich habe sogar noch Spender gefunden, die ich nicht per se ausschließen würde. Aber auch das wollte ich nicht an einem Tag entscheiden und drüber nachdenken. Die Samenbank empfahl mir zudem, dass ich immer wieder auf der Seite vorbeischauen sollte. Oh man. Klasse Idee. Das würde bedeuten, ich müsste täglich schauen, denn Proben von ihm sind ja so schnell weg.

Weil das doch sehr umkonkrete Aussagen der Samenbank waren, fragte ich noch mal bei der Samenbank nach, wann in etwa die Proben denn freigegeben werden. Ich wolle zumindest so ungefähr planen können, wie viele Zyklen ich entweder aussetzen oder es mit einem anderen Spender versuchen müsste.

Die Tage sind echt emotional wirklich schwer für mich. Ich finde das alles so unsagbar gemein und ungerecht. Jetzt kann ich nicht mal jeden Zyklus so machen, wie ich gerne möchte. Sehr schnell schleicht sich dadurch ein depressiver Schub in mein Leben. Ich verzweifelte an der Entscheidung, wie ich weiter machen sollte.

2 Gedanken zu „Lieblingsspender ausverkauft

Kommentare sind geschlossen.