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Fixkosten: Von wie viel müssen wir leben?

Mit fortschreitender Schwangerschaft beschäftigt mich mehr und mehr der Gedanke, wie viel Geld mir während der Elternzeit zur Verfügung stünde. Und auch danach, wenn ich wieder in Teilzeit anfangen würde zu arbeiten.

Mein Einnahmen-Ausgaben-Plan

Also setzte ich mich an den Rechner und setzte eine Tabelle auf, die alle meine Einnahmen und Ausgaben beinhaltete. Als Zeitraum wählte ich den voraussichtlichen Geburtsmonat bis zum Monat meines geplanten Wiedereinstiegs nach der Elternzeit plus vier Monate. Auf der Seite der Einnahmen stelle ich alles zusammen, was in diesem Zeitraum (wenn auch nur phasenweise) an Geld reinkommen würde. Bei mir wären das z. B. mein monatliches Nettogehalt, Elterngeld, Kindergeld und Jahressonderzahlungen, die mir durch meine Anstellung als Angestellte jährlich zustanden. Als kleinen Bonus würde es noch in der Zeit der Partnerschaftsbonusmonate ein extra Polster durch einen Workshop geben, der dann geplant war.

Auf der Ausgabenseite trug ich alle Fixkosten ein, die ich hatte. Das waren Kosten für Miete inklusive den Nebenkosten, Strom, Gas, Wasser, Handyvertrag, Festnetz & Internet, Krankenversicherung, Hausrats- und Haftpflichtversicherung, Kosten für diese Webseite, für meinen Sport, für Abos zur Multimedianutzung, meine private Zusatzkrankenversicherung, meinen Bausparvertrag, Kosten für die Krippe, den ÖPNV und die Risikolebensversicherung, die ich nach der Geburt für mein Nesthäkchen abschließen würde.

Ich fügte auch noch Zeilen für Einkäufe und sonstige Ausgaben ein, damit ich auch während der Zeit meine ganzen Ausgaben eintragen könnte und stets wüsste, wie viel Geld ich noch zur Verfügung hatte.

Die Einnahmen und Ausgaben stellte ich dann gegenüber. So sah ich schnell, wie viel Geld mir zum Ende eines Monats zur Verfügung stehen würden. In einigen Monaten war es mehr, in anderen weniger. Weniger, weil in bestimmten Monaten mehr Ausgaben fällig wurden. Zum Beispiel wurden vierteljährlich GEZ-Gebühren erhoben oder zu Jahresbeginn die ganzen Beiträge für die Versicherungen fällig.

Zunächst war ich sehr erschrocken darüber, wie wenig Geld es sein würde. In einigen Monaten waren es nur knapp über 400 €, die übrig blieben. Ich schaute als nächstes, wo ich noch Spielraum hätte, etwas zu ändern. Wo sah ich Potential, noch Geld zu sparen?

Als ich die Finanzaufstellung fertig hatte, war ich erst mal erschrocken darüber, wie wenig Geld ich in eineigen Monaten zur Verfügung haben sollte.

Identifizierung von weiterem Sparpotential

Was ich schon nicht mehr aufgeführt habe, sind Ausgaben, die ich ganz lassen konnte. Das waren mein monatlicher Spendenbeitrag für eine gemeinnützige Organisation und mein Mitgliedsbeitrag in einer Gewerkschaft. Auch wechselte ich meinen Gasanbieter und konnte so ebenfalls noch sparen. Ich schaute nach günstigeren Angeboten fürs Festnetz und Internet zu Hause und wurde auch da fündig. Durch diese Aktionen kamen insgesamt noch mal ca. 200 € im Monat auf die Einnahmenseite dazu. 200 € haben oder nicht haben. Ich finde, das macht schon einen deutlichen Unterschied. Und so wurde mein „engster“ Monat einer mit etwas über 600 €, die mir zur freien Verfügung standen. Sollte ich in diesem Monat nicht mit dem Geld auskommen, blieben mir immer noch Ersparnisse, die ich anzwacken könnte.

Mich beruhigte die Aufstellung meiner Fixkosten sehr. Auch wenn ich erst einmal schlucken musste, wie wenig Geld pro Monat mir und meinem Nesthäkchen zur Verfügung stehen würde. Ich konnte doch noch an der ein oder anderen Schraube drehen, um uns mehr Luft zu verschaffen. Da ich mich frühzeitig damit beschäftigte, ich daraufhin Abos oder teure Verträge sowie Mitgliedschaften rechtzeitig kündigte, konnte ich sogar noch vor der Geburt meine Fixkosten drücken. Auch dies würde meinem Nesthäkchen und mir zu Gute kommen, weil ich so noch etwas sparen konnte.

Lieber spare ich so bereits etwas Geld und kann meiner Kleinen und mir später einen Urlaub finanzieren oder ihr ein Hobby, das nicht ganz kostengünstig ist.

Auch, wenn ich mich vor der Kostenaufstellung anfangs gedrückt habe, war ich am Ende doch sehr froh, dass ich sie gemacht habe. Und auch, dass ich meine Fixkosten bereits so früh in der Schwangerschaft berechnet hatte. Denn so blieb noch genug Zeit, Kosten zu senken, Abos und Verträge zu kündigen, um meine Ausgaben in der finanziell engeren Zeit zu senken. Insofern würde ich jeder Solomama to be das auch empfehlen.