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Akupunktur gegen Übelkeit: Was bringt’s?

Mittlerweile habe ich 5,5 Wochen mit Übelkeit und Unwohlsein zu kämpfen. Die ersten Tage in der 6. Woche nur am Morgen, dann immer länger am Tag und immer stärker. In meiner Verzweiflung habe ich nach 2 Wochen meine Hebamme kontaktiert. Die ich im übrigen bis dahin nur telefonisch gesprochen und noch nie getroffen hatte. Ich hatte sie nach einer Empfehlung für eine Akupunktur gebeten. Eigentlich wollte ich dafür zu meiner Hausärztin, aber die war leider für 2 Wochen im Urlaub. Meine Hebamme hat mir sehr schnell geantwortet und mir einen Kontakt in der Nähe gegeben.

Nachdem ich etwas im Netz recherchiert habe, habe ich große Hoffnungen in die Akupunktur gesetzt. Ich war sehr gespannt, wie sie sich auswirken würde. Bisher hatte ich einmal eine bei meiner Hausärztin gemacht wegen meiner Nackenverspannungen. Danach war ich total benebelt und wie auf Wolken. Das war schon irre und hätte ich vorher nie gedacht. Ich war also sehr gespannt, wie es diesmal sein würde.

Die Behandlung

Eine gefühlte Ewigkeit von einer halben Woche musste ich auf den ersten Termin warten. Ich landete in einem Zentrum für traditionelle chinesische Medizin. Meine Behandlerin machte eine kurze Anamnese mit mir. Sie fühlte meinen Puls und sagte, sie spüre eine Unruhe sowie irgendwas an der Leber.

Dann sollte ich auf die Liege. Da hat sie meinen Körper abgetastet und auch eine Anspannung im Brustbereich gespürt. Daraufhin hat sie mir fünf oder sieben Nadeln gesetzt. Eine auf dem Kopf, zwei je etwas oberhalb der Handgelenke (den Punkt kannte ich schon von meiner Internetrecherche) und dann noch welche in den Unterschenkeln.

Ich bekam mehrere Nadeln gesetzt. Eine auf dem Kopf, jeweils zwei in der Nähe der Handgelenke und mehrere an den Beinen.

Dann lag ich erst mal für 20 min. Irgendwann spürte ich ein Ziehen im linken oberen Unterschenkel, aber das war auszuhalten.

Nach 20 min entfernte sie die Nadeln wieder und ich sollte mir Zeit lassen mit dem Aufstehen und Fertigmachen. Wir verabredeten uns für die nächste Woche erneut. Sie meinte, dass ich abwarten sollte, wie sich die Übelkeit entwickelte. Wenn es nicht mehr nötig sei, könnte ich den Termin auch absagen. Sehr praktisch. Und das war es dann auch für’s Erste.

Das Ziehen im Oberschenkel merkte ich auf dem Rückweg und auch im Laufe des Tages noch beim Gehen. Aber eigentlich war das schnell vorbei.

Ich überlegte, wie ich es nun mit der Einnahme von Cariban handhaben sollte. Denn wenn ich es einfach weiter einnahm, würde ich ja einen Effekt der Akupunktur nicht merken. Ich entschied mich dann dazu, es am selben Tag noch weiter zu nehmen (1 x am Nachmittag und 2x zur Nacht). Morgens nahm ich keine weitere Tablette und wollte erst mal warten, wie sich die Übelkeit entwickelte. Zur Not würde ich einfach noch eine Tablette nehmen.

Wirksamkeit

Tatsächlich ließ sich die geringe Übelkeit, die sich zeigte, mit Zwieback, Tee, Nüssen und dann einem Frühstück sehr gut in den Griff bekommen. Auch später hatte ich ein gutes Gefühl. Mir ging es deutlich besser. Ich fühlte mich auch im Kopf wieder fitter, war viel motivierter bei der Arbeit als in den Tagen zuvor. Letzteres schob ich allerdings darauf, dass ich Cariban abgesetzt hatte, was ja schon sehr müde macht. Aber das war ja egal, Hauptsache, es ging mir besser.

Mein neuer körperlicher Zustand erleichterte mich sehr. Ich fühlte mich fast wie neugeboren. Der vorherige Zustand war schon schwer auszuhalten für mich und ich fragte mich, wie lange ich das noch aushalten sollte. Aber zum Glück war das jetzt erst mal vorbei.

Auch am Nachmittag brauchte ich nichts gegen die Übelkeit. Zur Nacht nahm ich ebenfalls optimistisch die Tabletten nicht. Um auch am nächsten Morgen nur mit einer leichten Übelkeit aufzuwachen, die sich wie am Vortag gut in den Griff bekommen ließ. Was für eine Erleichterung! Ich überlegte sogar, ob ich meine Verabredung für den Abend wahrnehmen und nicht absagen sollte. Da es aber eine Verabredung in einem Restaurant mit mehreren Personen war, ich mich mit meinem komischen Geschmack im Mund Gelüsten ausgesetzt sah, die ich ggf. in einem Restaurant nicht befriedigt bekommen sollte und weil ich meine Wohnung nach mehreren Tagen der „Verwahrlosung“ etwas umsorgen wollte, sagte ich kurzerhand doch ab.

Trotzdem war ich begeistert von der positiven Wirkung, die die Akupunktur hatte. Ich würde auf jeden Fall damit weitermachen, wenn der positive Effekt anhalten würde.