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1. Besuch der Hebamme

Wie ich meine Hebamme gefunden habe, habe ich ja schon an anderer Stelle beschrieben. Aufgrund des Hebammen-Mangels war ich heilfroh, doch so schnell eine gefunden zu haben. Witzigerweise kannte eine meiner Freundinnen meine Hebamme aus einem früheren Arbeitskontext. Und sie lobte ihre Fertigkeiten als Hebamme sehr. Das freute mich natürlich. Obwohl ich meine Hebamme vorher noch nie gesehen hatte, gab es dadurch einen großen Vertrauensvorschuss.

Nun stand also der erste Besuch meiner Hebamme bei mir an. Ich finde es ja sehr praktisch, dass sie dafür zu mir nach Hause kommt. Im Vorfeld hatte ich meine Hebamme (nennen wir sie A.) gefragt, wie lange der Termin ungefähr dauern würde. Eine Stunde sollte es ungefähr sein, abhängig davon, wie viel wir besprechen würden. Letztlich hat der Termin nur 20 min gedauert, aber offene Fragen hatte ich danach erst mal nicht.

Wir setzten uns in meine Küche und dann erzählte A. von ihren Erfahrungen als Hebamme. Sie war seit längerem selbstständig und vorher auch als angestellte Hebamme lange tätig gewesen, unter anderem auch als Leitung.

Dann hat sie mir einen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem eine Zeitleiste zu sehen war. An der Zeitleiste, die auf meinen Entbindungstermin zugeschnitten war, waren alle möglichen Untersuchungen und Vorbereitungen für die Geburt vermerkt: Nackenfaltenmessung, NIP-Test, unterschiedlichste Blutwertbestimmungen, Geburtsvorbereitungskurse, Zeitraum 1. Kindsbewegungen, etc. Das ist sehr praktisch. Nun weiß ich immer, wann ich was machen sollte. Sie kündigte an, dass wir beim nächsten Termin über die Erstausstattung sprechen würden. Dafür vereinbarten wir direkt einen Termin ca. sechs Wochen später. Die Termine mit ihr sind laut Mutterschutzgesetz auch Arbeitszeit, was natürlich sehr praktisch ist.

Wir sprachen auch kurz über meine Übelkeit und den Nutzen von Akupunktur. Sie hatte mir seinerzeit die Praxis empfohlen und ich war ja sehr zufrieden dort.

Ich berichtete ihr auch, dass ich alleinerziehend sein würde. Meinem Mutterpass entnahm sie, dass es sich bei mir zur Erfüllung des Kinderwunsches um eine Insemination gehandelt hatte. Das hatte meine Gynäkologin dort vermerkt. Sie machte mich darauf aufmerksam, dass es in meiner Situation wichtig sei, ein gutes unterstützendes Netzwerk zu haben. Dies sei vor allem nach der Geburt wichtig, aber auch darüber hinaus. Und dass es Gruppen in Hamburg gäbe mit Solomüttern und auch, dass ich mich kundig machen sollte, inwiefern mir Unterstützungsangebote zur Verfügung stünden. Das fand ich ganz gut, obwohl ich mich ja in vielerlei Hinsicht bereits schlau gemacht hatte, bzw. mit meiner Solomutter-Community ja bereits in Kontakt getreten war.

Meine Hebamme riet mir, mich in meiner Situation gut zu vernetzen und soziale Kontakt einzuspannen. Dies sei direkt nach dem Geburt wichtig, aber auch darüber hinaus.

Ich sprach sie auf den Geburtsvorbereitungskurs an. Dieser sollte im Idealfall ca. drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beendet sein. Ich hatte im nahegelegenen Geburtshaus die Möglichkeit, einen Geburtsvorbereitungskurs nur für Alleinerziehende zu belegen, der allerdings schon 9,5 Wochen vor meinem Entbindungstermin endete. Alternativ könnte ich einen Geburtsvorbereitungskurs für Frauen belegen, der wiederum nur 1,5 Wochen vor meinem Entbindungstermin endete. Es passte also hinten und vorne nicht. Mir war der Kurs nur für Alleinerziehende lieber, da ich dort bereits zu Frauen in einer ähnlichen Situation wie meiner Kontakte knüpfen konnte, die außerdem im näheren Umfeld wohnten. Die Hebamme meinte allerdings, dass ein paar Wochen Unterschied in einer Schwangerschaft einen deutlichen Unterschied machten. Sie riet mir, mir gut zu überlegen, welchen Kurs ich wählen würde. Hmmm.

Ich erfuhr außerdem, dass die Hebamme, mit der sie sich regelmäßig vertritt, in der gynäkologischen Praxis sitzt, in der ich ohnehin Patientin bin. Das ist natürlich sehr praktisch.

Zum Abschluss vergewisserte sie sich noch, dass meine Wohnung groß genug sei für das Nesthäkchen und mich. Sie meinte, dass Kinder erst mit drei bis vier Jahren tatsächlich ein eigenes Zimmer bräuchten. So ähnlich hatte ich mir das ohnehin schon gedacht und war darüber trotzdem erleichtert.