Vor ein paar Wochen habe ich berichtet, wie glücklich ich mit der Entdeckung einer großen Solomütter-Community auf Facebook war. Dort habe ich auch von einer regionalen Gruppe in meiner Stadt erfahren, dessen Mitglieder über einen Messenger vernetzt sind. Wie genial ist das denn?! Ein Haufen Frauen, denen es genauso geht wie mir und die sogar noch hier in der Nähe wohnen. Mit ihnen kann man sich noch mal ganz anders austauschen als in einer Facebook-Gruppe, viel persönlicher und mit regionalem Bezug. Also habe ich die Person angeschrieben, die von der Gruppe berichtete. Meine Hoffnung war groß, dass sie mir bald antwortet.
Das Warten auf eine Rückmeldung
In der Zwischenzeit habe ich mich vereinzelt mit anderen ausgetauscht, die ich über die Facebook-Gruppe kennengelernt hatte und die auch in meiner Nähe wohnten. Ich erhielt von ihnen z. B. Informationen über die Kinderwunschkliniken in meiner Stadt. Es war ein sehr wohlwollender, offener und sympathischer Austausch. Das tat total gut und half ungemein. Die ersten beiden, mit denen ich mir privat schrieb, wohnten allerdings auf der anderen Seite der Stadt. Sich zu treffen wäre zwar machbar, aber für die Zeit mit Kind würde ich es bevorzugen, jemanden in nächster Nähe zu haben. Jemanden, mit dem man sich mal eben treffen kann, auf ’nen Kaffee oder auf einem Spielplatz. Oder war das etwa Utopie?
Nach fast drei (laaangen 🙂 ) Wochen meldete sich dann diejenige, die auf Facebook von der regionalen Solomütter-Community berichtete. Was habe ich mich über diese Nachricht gefreut! Sie schrieb mir, dass sie mich gerne in die Gruppe aufnehmen könnte. Nach ein paar Stunden war ich dann drin. Ich habe mich den anderen kurz vorgestellt und wurde sehr herzlich willkommen geheißen.
Ich bin drin!
Über 40 Frauen waren in der Gruppe. Wow – das hat mich schon beeindruckt. Und meine Einschätzung: So wie die Anmeldezahlen in der Facebook-Gruppe waren, würde auch diese regionale Solomütter-Community über die nächsten Jahre noch weiter anwachsen.
Nach einer Weile habe ich dann auch ein Gefühl für die Gruppe bekommen. Sie bestand seit etwas über zwei Jahren. Dabei waren
- Solomütter,
- Frauen die gerade schwanger waren,
- Frauen, die versuchten, schwanger zu werden und
- Frauen, die gerade ganz am Anfang standen.
So wie ich. Ich war so glücklich, in dieser Gruppe zu sein. So, wie ich die Gruppe bisher kennengelernt habe, tauschen die Mitglieder sich über alles mögliche aus: Dinge, die sich nicht mehr benötigen werden zum Kauf oder Verschenken angeboten, es werden Infolinks geteilt und Treffen organisiert. Es war eine Goldgrube für mich. Und irgendwie war die Vernetzung, die ich mir über die letzten Wochen mit Gleichgesinnten gesucht hatte Fluch und Segen zugleich. Denn ab dann hing ich fast permanent am Handy und las alles, was in meiner Community geschrieben wurde.
Erste bilaterale Kontakte vor Ort
Eine der Gruppenmitglieder schrieb mich dann gesondert an und erzählte mir, dass sie in meiner Nähe wohnen würde. Daraufhin tauschten wir ein paar Nachrichten aus und verabredeten uns locker auf einen Kaffee. Leider kam immer wieder etwas dazwischen und es brauchte eine Weile, bis wir uns tatsächlich trafen. Mittlerweile waren wir einmal spazieren und sind seitdem locker in Kontakt, tauschen Informationen aus. Das Gespräch hat mir irgendwie auch gut getan, da wir sofort in medias res gehen konnten. Wir sind zwar an unterschiedlichen Punkten auf unserer Reise und ich mittlerweile schon ein paar Schritte weiter, aber sich in die andere einfühlen fällt uns dann doch leichter als bei anderen.
Auch hat sich herausgestellt, dass ein anderes Mitglied der Solomütter-Community in der gleichen Kinderwunschklinik und der gleichen Ärztin gewesen ist, bei der ich nun meinen Erstberatungstermin haben sollte. Sie berichtete mir noch über ihre Erfahrungen dort, was mir direkt ein gutes Gefühl bereitet hat. Sie wohnt zwar auch in einer ganz anderen Ecke der Stadt, aber wir sind seitdem in lockerem aber sehr regelmäßigem Kontakt.
Mit einer anderen, die ich wiederum über die deutschlandweite Community kennengelernt hatte, habe ich einmal telefoniert. Sie wohnt in der gleichen Stadt, allerdings in einem weiter entfernteren Viertel. Ab und an ist sie in der Gegend und wir haben uns locker verabredet.
Und über eine andere Community habe ich noch mit einer weiteren Solomutter in spe geschrieben, die sich schon vor längerer Zeit auf die konkrete Reise begeben hat. Auch wir haben ebenfalls über ein Treffen gesprochen, in dem wir persönlich von unserem bisherigen Weg berichten.
Insgesamt sind das doch schon eine ganze Menge Frauen, die hier in der Nähe in der gleichen Situation stecken. Mir der Zeit leuchtete mir ein, dass ich nun dabei war, mir einen ganz neuen Bekanntenkreis aufzubauen. Und auch das hat mich total gefreut. Neue Horizonte, die mir plötzlich offen standen. War ich doch sonst oft in meiner eigenen Blase unterwegs, meine Freund:innen alle in ähnlichen Berufen unterwegs. Das fand ich richtig bereichernd und einen echten Mehrwert an der Gruppe.
Ein Gedanke zu „Fühler ausstrecken nach lokaler Solomütter-Community“
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