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Urlaub als Solomutter wird anders

Die Welt liegt mir zu Füßen

Wer meine Vorstellung auf dieser Seite gelesen hat, hat vielleicht schon eine ungefähre Vorstellung davon, wie mein bisheriges Leben so verlaufen ist. Und auch darüber, wie mein bisheriger Urlaub bisher so verlaufen sind. Bevor ich mit der verrückten Idee um die Ecke kam, Solomutter zu werden. Ich war eigentlich ständig unterwegs. Wochenendtripps zu Freunden, Städtetripps mit Freunden in Europa, Rucksackreisen nach Übersee, Fahrradreisen, Wellnessurlaub. Irgendwie war alles dabei.

Städteurlaub, Wellnessurlaub, Reisen nach Übersee. Die Welt stand mir offen und ich liebe es, sie zu erkunden und es mir gut gehen zu lassen.

Urlaub als Solomutter wird anders

Das erste Mal, dass ich mir Gedanken über Urlaub in der Zeit mit Kind gemacht habe, war als es mir nicht so gut ging mit der Entscheidung, Solomutter zu werden. In diese Zeit fiel ein Wochenende mit mehreren Freundinnen in einem Wellnesshotel. Zwei der Freundinnen hatten bereits Kinder. Und sie hatten einen Partner. Die Kinder waren also über das Wochenende mit ihren Vätern zu Hause geblieben.

Für mich war das Wochenende auf der einen Seite sehr schön, da wir als Freundinnen viel Zeit miteinander hatten. Auf der anderen Seite habe ich zwei Dinge gemerkt, die mich traurig gestimmt haben:

  • Ich würde als Solomutter mein Kind nicht einfach für ein Wochenende dem Vater in die Hand drücken können.
  • Ich würde mir so ein Wochenende vermutlich nicht mal mehr finanziell leisten können.

Als ich darüber mit einer Freundin sprach, sagte diese, dass mein erster Gedanke ja Quatsch sei. Sie könnte sich doch für ein Wochenende um das Kind kümmern. Allerdings konnte ich ihren Gedanken nicht wirklich ernst nehmen. Sie selbst war gerade am Anfang einer Beziehung mit jemandem, der 100 km entfernt wohnte. Es war klar, dass sie zu ihm ziehen würde, würde sich die Beziehung weiterhin so gut entwickeln. Und würde ich dann am einem Freitag 100 km weit fahren, um mein Kind dort abzugeben um dann noch, was weiß ich wohin fahren, um in ein Wellnesswochenende zu kommen? Vermutlich eher nicht. Mich ärgerten mich solche gedankenlosen Vorschläge.

Das zweite Mal, als ich mich mit der Thematik beschäftigte, war im nächsten Urlaub. Da war ich mit einer Freundin zusammen erst im Radfahrurlaub der in den letzten Tagen in einer Großstadt endete. Sowas wäre mit Kind zwar auch möglich, aber im Grunde würde alles mit Partner oder Freundin leichter gehen. Man kann mal Sack und Pack (auch das Kind) schnell irgendwo mit dem Partner stehen lassen und nach einer Zug- oder Fährverbindung schauen. Oder Proviant einkaufen. Oder einchecken. Wäre ich mit dem Kind allein, wäre alles zwar auch mit Kind möglich, aber auch aufwendiger. Das kann man ja schließlich nicht mal eben irgendwo stehen lassen. Zumindest viele Jahre erst mal nicht.

Weniger Geld und teurer Urlaub

Auch würde Urlaub als Solomutter automatisch teurer werden. Zudem bei weniger Gehalt, sollte ich in Teilzeit arbeiten. Wenn das Kind dann in die Schule käme, würden die Preise dann noch mal weiter explodieren, weil man auf die Sommerferien angewiesen wäre.

Gleichzeitig schrieb mir eine kinderlose Freundin, dass sie gerade in einem gemeinsamen Urlaub mit Freunden wäre, die meisten in Begleitung ihrer Kinder. Für sie sei das sehr anstrengend. Zum einen, da sie bislang auch einen unerfüllten Kinderwunsch hatte. Zum anderen, da unterschwellig von einigen der Eltern erwartet wurde, dass möglichst viel Zeit miteinander verbracht wird. Und da Kinder einfach mal einen strukturieren Tag vorgeben, bedeutete dies, dass sie das Kinderprogramm mitmachen sollte. Also: Um 8 Uhr frühstücken, dann auf den Spielplatz oder den Strand, Mittagsschlaf und abends nach dem Essen die Kinder ins Bett bringen und dann noch spielen und quatschen. Darauf hatte sie verständlicherweise nicht so Lust. Ich sah so meine Chancen schwinden, dass mich Freundinnen im Urlaub begleiten würden. Zumindest diejenigen ohne Kinder.

Schließt sich eine Tür, öffnet sich eine neue

Mich haben diese Erkenntnisse erst mal wieder ganz schön beschäftigt und auch traurig gemacht. Gleichzeitig habe ich versucht, mir bewusst zu machen, dass ich als Solomutter zwar auf etwas in meinem Leben verzichten musste. Gleichzeitig hatte ich genug dieser Art von Urlaub gehabt. Die COVID-19-Pandemie und Klimakrise hat auch gezeigt, dass man nicht unbedingt jedes Jahr 3x irgendwo hin fliegen muss oder sollte. Und schließlich würde ich etwas sehr Wertvolles im Tausch erhalten. Drauf versuchte ich mich dann zu fokussieren. Und das half mir auch. Außerdem würde das ja nicht für den Rest meines Lebens gelten. Erst mal nur für ein paar Jahre. Die würde ich schon überstehen. Ein Freund von mir berichtete mir dazu, dass Urlaub mit Kindern ganz anders wäre als mit Freunden. Viel spontaner und voller Überraschungen. Und er sagte, dass das total schön wäre.

Urlaub an der Ostsee, in den Niederlanden oder Dänemark hat auch was. Kein Jetlag, keine lange Reisezeit.

Zum Glück. Wirklich zum Glück kam das Thema zeitgleich in meiner Solomutter-Community auf. Solomütter vernetzten sich auf den sozialen Medien, um gemeinsam in der Elternzeit Urlaub zu machen. Eine schöne und erleichternde Perspektive für mich.