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Warten auf Schwangerschaftstest #4

Nach der mittlerweile vierten Insemination bin ich erst mal direkt mit einer Freundin in den Urlaub gefahren. Tatsächlich sprichwörtlich direkt, denn ich bin direkt von der Kinderwunschklinik zum Bahnhof und los. Dass ich unterwegs war, war für mich total gut. Die zwei Wochen abwarten, bevor ich den Test machen kann, fand ich inzwischen echt Horror. Dass ich eine Woche davon permanent in Begleitung und auf Tour war, war daher eine sehr willkommene Ablenkung.

Wieder beginnt die Wartezeit. Während ich am Anfang meiner Kinderwunschreise dachte, das Abwarten wäre kinderleicht, musste ich inzwischen feststellen, dass diese Zeit alles andere als einfach war.

Meinen Eisprung (ES) habe ich interessanterweise überhaupt nicht bemerkt. Das hat mich schon sehr gewundert, da er bei den letzten Zyklen sehr ausgeprägt spürbar war. Ansonsten hatte ich am Tag der Insemination noch Blutungen. Nicht doll aber doch deutlich mehr als nach den vorherigen Inseminationen bei Frau Dr. G.

Ab ES+1 nahm ich vorsichtshalber wieder Progesteron.

ES+3

An den Tagen seit der Insemination hatte ich immer wieder leichte Blutungen. Die haben mich doch deutlich mehr gesorgt, da es viel länger andauerte und mehr war als in den Zyklen davor. Ich malte mir aus, dass es noch durch Verletzungen aufgrund des Katheters zurückzuführen war, mit der ich inseminiert wurde. Ich hoffe, dass die Blutungen sich eingestellt hätten, bis der oder die Eizellen die Gebärmutter erreichen würden.

Leider habe ich seit Tagen auch noch Verstopfung und fühle mich sehr aufgebläht. Das ist in Urlauben leider sehr typisch für mich und durch den vielen Sport und das Schwitzen wird das sicherlich noch mal verstärkt. Auch kann es sein, dass das Progesteron noch etwas dazu beiträgt. Nicht so schön.

Dazu habe ich ein Ziehen im linken Unterbauchbereich seit gestern. Teilweise ist das schon recht schmerzvoll. Kann sein, dass es mit der verlangsamten Verdauung zusammenhängt.

Mich beschäftigt, ob es für eine Empfängnis wirklich so klug war, einen Aktivurlaub direkt nach der Insemination zu machen. Naja, wir werden wir sehen. Immerhin hat Frau Dr. G. gesagt, dass es zwei Follikel sind, die sich auf den Weg gemacht haben. Vielleicht war in einem ja eine intakte Eizelle, die es schafft bis zur Einnistung.

Die Zeit fliegt übrigens nur so an mir vorbei, das ist total gut. So habe ich wenig Zeit, darüber nachzudenken, was gerade in mir ablaufen könnte.

ES+6

Die Blutungen haben inzwischen nachgelassen. Das ist sehr erleichternd. Um diesen Zeitpunkt herum müsste die befruchtete Eizelle nun in meiner Gebärmutter ankommen und sich ein gemütliches Plätzchen suchen. Vorausgesetzt, alles hat soweit reibungslos funktioniert. Ich schwanke gedanklich zwischen: „Es könnte diesmal klappen“ und „Es wird wieder nichts.“ Werde in den nächsten Tagen wohl vermehrt auf Symptome achten. Einen Schwangerschaftstest werde ich dieses Mal wohl wieder ab Tag 10 nach Eisprung machen.

Seit heute bin ich auch wieder zu Hause. Das Ziehen im linken Unterleib ist noch immer da, aber es wird langsam besser. Vielleicht hängte es tatsächlich mit der Verdauung zusammen, denn die wir nun wieder besser.

ES+9

Bei den letzten Malen habe ich an ES+9 schon getestet. Diesmal habe ich es nicht gemacht, dabei bin ich gespannt, wie ein Flitzebogen. Aber irgendwie habe ich ein nicht so gutes Gefühl bei diesem Zyklus. Denn ich merke einfach nichts. Ich muss mal schauen, ob ich morgen teste.

Wenn ich mir morgens meinen Kaffee mache und darüber nachdenke, wie lange ich schon völlig umsonst koffeinfreien (= nicht so leckeren) Espresso trinke, ärgere ich mich. Denn er schmeckt nur halb so gut, wie Espresso mit Koffein. Leider habe ich noch keinen guten koffeinfreien Espresso gefunden, dabei habe ich schon um die fünf verschiedene Sorten probiert.

Auch habe ich Sorge, dass ich nun eine IVF machen muss. Muss ich natürlich nicht wirklich, eine Wahl habe ich ja schon. Aber ob stattdessen so viele IUIs Sinn machen, die dann wie man sieht nicht zum gewünschten Ergebnis führen? Ich habe Respekt vor der krassen Stimulation, die man dann machen muss. Und vor der Punktion als Eingriff. Ich wollte so gern, dass es auf natürliche Weise klappt…

Und vor allem wollte ich, dass ich parallel mit einer Freundin schwanger werde, die es nun nach langer Zeit endlich geschafft hatte, schwanger zu werden. Und dass das Kind im Sternzeichen Zwillinge oder mindestens im Frühling geboren wird. Ach ja, das Leben ist kein Ponyhof. Das merke ich immer wieder. Nun erst mal die nächsten Tage abwarten. Es ist schließlich erst ES+9.

ES+10

Der Schwangerschaftstest ist negativ. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sich eine der beiden Eizellen hätten befruchten lassen und sich eingenistet hätte. IVF – ich komme. :/

Progesteron nehme ich heute zum letzten Mal, damit meine Tage bald einsetzen und ich weitermachen kann.

Wieder ein eindeutig negatives Testergebnis an ES+10. Es ist niederschmetternd.

ES+11

Seit gestern merke ich verstärkt, dass meine Brüste empfindlicher werden. Das kenne ich als prämenstruelles Symptom, erscheint mir aber recht früh zu sein dafür. Kann ja auch ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Ich hoffe daher, dass der Test gestern einfach noch nicht zuverlässig hat messen können, weil es erst ES+10 war. Den Test wiederholen wollte ich heute trotzdem nicht. Es heißt weiterhin abwarten.

ES+12

Heute wieder nicht getestet. Zu hoch ist das Enttäuschungspotential. Außerdem habe ich nicht mehr soo viele Schwangerschaftstests (5 oder 6?) und würde gerne damit bis zum positiven Test auskommen. Bei einer IVF rechne ich auch mit mindestens zwei Versuchen bis es klappt. Also spare ich lieber, warte nun auf meine Tage und teste lieber im nächsten Versuch noch mal.

Leichte Druckschmerzen in den Brüsten verspüre ich auch heute noch. Sonst keine weiteren Symptome.

ES+13

Heute wieder nicht getestet. Ich warte weiterhin auf meine Tage. Die müssten morgen oder übermorgen eintreten. Eigentlich sollten sie sich ab jetzt schon durch leichte Blutungen ankündigen.

An meinem Verhalten erkenne ich, dass ich doch mehr Enttäuschung in mir trage, als ich selbst wahrnehme.

ES+15

Meine Menstruation hat bis jetzt nicht eingesetzt. Im letzten Zyklus hat sie erst am 6. Tag nach Absetzen des Progesteron eingesetzt. Am 5. Tag nach Absetzen begannen leichte Blutungen.

Der 5. Tag nach Absetzen des Progesterons in diesem Zyklus ist heute. Wenn sich bis heute Abend nichts tut, besteht vielleicht doch noch die Hoffnung, dass es dieses Mal geklappt haben könnte. Dieses gefühlt ewige Abwarten macht mich ganz kirre. Getestet habe ich seit ES+10 nicht.

ES+16

Meine Tage haben immer noch nicht eingesetzt. Das finde ich merkwürdig, traue mich aber immer noch nicht zu testen aus Angst vor einem negativen Ergebnis. Dabei fange ich seit drei Tagen meinen Morgenurin auf und könnte somit jeden Morgen seit ES+14 (nach)testen. Meine Sorge ist, dass durch die Einnahme von Progesteron der Beginn der Menstruation verzögert wird. Dabei musste ich bisher nie so lange abwarten, bis meine Tage einsetzten. Auch sorge ich mich, dass die Verzögerung durch meinen Urlaub hervorgerufen wurde. Das hatte ich ja schon mal nach einer Radreise. Genau um die zehn Radreisetage hat sich der Beginn meiner Menstruation um zehn Tage nach hinten verschoben. Allerdings begann die damalige Reise schon vor dem Eisprung und dieser verzögerte sich dadurch. Diesmal Begann die Reise mit dem Eisprung. Wobei ich von diesem Eisprung ja nicht mal etwas mitbekommen habe. Ganz im Gegensatz zu den ausgelösten Eisprüngen in den vorherigen Zyklen. Am Ende ist gar nichts gesprungen… Was eigentlich auch absurd ist, da ich ja mit Ovitrelle ausgelöst habe. Oh man… ich sollte einfach nicht mehr abwarten und endlich testen.

Zu schön wäre der Gedanke, dass es geklappt hat. Ich will mir nur auch das nahende Wochenende nicht vermiesen durch eine schlechte Nachricht. Aber irgendwann sollte ich nun wirklich testen. Vielleicht sollte ich noch den heutigen Tag abwarten, ob sich erstes Blut zeigt.

Ich habe auch so gar keine typischen Frühschwangerschaftssymptome. Meine Brust ist nur ganz leicht druckempfindlich und das auch nur außen. Aber das ist – wie gesagt – ein typisches prämentruelles Symptom bei mir. Alles andere ist normal. Keine Müdigkeit, keine Blähungen, kein verstärkter Harndrang, keine Einnistungsblutung, kein Ziepen im Unterleib. Nichts deutet darauf hin, dass es diesmal geklappt haben könnte.

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