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Eisprung, Warten und Schwangerschaftstest #1

Der Eisprung

Ich gehöre schon zu den Frauen, die ihren Eisprung bemerken. Das war nicht immer so, aber je älter ich wurde und desto besser ich meinen Körper kannte, desto eher spürte ich ihn.

Laut Ovitrelle soll der Eisprung 24-36 h nach Gabe stattfinden. Das wäre bei mir zwischen Samstag nachmittag 15 Uhr und Sonntagnacht 3 Uhr gewesen.

Am Samstagabend packte ich Flohmarktsachen und da kündigte sich der Eisprung irgendwie schon leicht an. Aufgrund des Flohmarkts am nächsten Tag musste ich dann schon sehr früh aufstehen. Und da merkte ich es dann ganz deutlich, das Ziehen auf der rechten Seite in der Gegend des Eileiters. Da war es nun also geschlüpft, das Ei, das es werden sollte. Es war spannend, das so mitzubekommen. Da warteten nun mehrere Millionen Spermien von einem mir fremden Menschen in mir auf diese eine Eizelle. Ich stellte mir vor, dass in mir drin ein ganz schönes Gewusel stattfand.

Eine Insemination am Montag wäre in der Tag zu spät gewesen. Aber vermutlich hätte ich dann auch nicht bereits am Freitag die Ovitrelle schon setzen müssen. Naja, wie dem auch sei. Nun könnte der Befruchtungsprozess laufen. Es hieß Daumen drücken.

Ingesamt fühlte ich mich in der Zeit etwas aufgeschwemmt. Die Waage zeigte eigentlich ein niedriges Gewicht an, aber so fühlte ich mich gar nicht. Aber gut, das kam vermutlich durch die Hormone. Aber lieber habe ich mich aufgeschwemmt gefühlt, als dass ich Stimmungsschwankungen hatte.

Tag 7 nach Eisprung

Ich fühle mich immer noch aufgeschwemmt. Und es zwickt und zieht immer mal wieder im Unterleib, was durchaus sein kann bei einer entstehenden Schwangerschaft. Aber vielleicht ist das auch unabhängig von einer Schwangerschaft so und mir fällt das nur auf, weil ich so sehr in meinen Körper hineinhorche. Sowieso dreht sich in meiner Freizeit alles um eine mögliche Schwangerschaft. Immer wieder lese ich die Anzeichen nach, mit denen man eine solche bei sich identifizieren kann. Und an welchem Tag ich nun sein könnte und wo die Eizelle sich da befinden würde und mit wie vielen Zellen. Moah, es ist wirklich zum Verrücktwerden.

Sollte es geklappt haben, wäre ab jetzt eine Einnistung möglich. Seit Tagen achte ich verstärkt auf Anzeichen dafür: eine Einnistungsblutung oder eben die besagten Schmerzen.

Generell bin ich gespannt wie ein Flitzebogen. Vor dem ganzen Procedere bin ich tatsächlich davon ausgegangen, dass ich die Zeit zwischen Insemination und Schwangerschaftstest easy überstehen würde. Ich habe ehrlich gesagt die Frauen nicht verstanden, die in dieser Zeit nicht abwarten können. Aber jetzt, wo ich selbst in der Situation bin, merke ich, dass das doch alles ganz schön aufregend ist und ich selbst auch nicht abwarten kann.

In den sozialen Netzwerken meiner Solomütter-Community lese ich immer wieder auch von Frauen, bei denen es lange Zeit nicht klappt. Das finde ich so traurig zu hören. Und inständig hoffe ich, dass ich nicht zu ihnen gehören werde und spätestens nach einer 4. Insemination schwanger bin. Weiter Daumen drücken!

Morgen fahre ich erst mal für eine Woche in den Urlaub. Das wird hoffentlich eine gute Ablenkung sein. Für den Morgen nach meiner Rückkehr habe ich mir vorgenommen, den Schwangerschaftstest zu machen. Meinen allerersten Schwangerschaftstest in meinem Leben.

Tag 11 nach Eisprung

Ich schaue mir täglich Bilder an, wie der Verlauf einer Schwangerschaft am aktuellen Tag wäre. Lese Texte über mögliche erste Schwangerschaftsanzeichen.

Ich habe eine gefühlte Ewigkeit auf eine Einnistungsblutung oder einen Einnistungsschmerz gewartet. Aber beides kam nicht und ich wurde über die Tage immer missmutiger. Eine Freundin, die bereits zwei Kinder hat, habe ich danach gefragt. Sie meinte, sie hatte bei beiden Kindern keine Einnistungsblutung. Und einen Einnistungsschmerz konnte sie lediglich im Nachhinein bei ihrem zweiten Kind erahnen. Hm. Das stimmte mich dann doch wieder hoffnungsvoller.

Gleichzeitig war ich die Tage im Urlaub so unglaublich müde. Ich habe zwar auch nicht wirklich gut in der Unterkunft geschlafen, aber SO müde hätte ich mich auch dann Umständen nicht gefühlt. War das vielleicht ein Anzeichen auf eine Schwangerschaft? Weiterhin fühlte ich mich total aufgebläht und meine Verdauung spielte auch verrückt. Letzteres allerdings erlebe ich häufiger im Urlaub.

Naja, und dann kam Tag 11 nach dem Eisprung. Da wurde mir auf einmal nach einem Mittagessen direkt flau. Und das Gefühl hielt über den Tag an. Erst am nächsten Tag ging es wieder weg. Da dachte ich dann doch, dass es vermutlich geklappt hatte.

Tag 13 nach Eisprung

Tag des ersten Schwangerschaftstests an Tag 13 nach Eisprung. Es war der erste Schwangerschaftstest in meinem Leben überhaupt. Also an sich schon ein aufregendes Ereignis. Die Anleitung las ich mehrfach, damit ich auch ja nichts falsch machte. In Gefäß pinkeln. Stäbchen bis zur Markierung reinhalten. 15 Sekunden warten. Dann rausziehen und noch mal drei bis fünf Minuten warten. Es kam ein Strich. Der für die Kontrolle. Leider kam kein anderer Strich. Das fand ich irgendwie schon merkwürdig. Denn auch die Anzeichen für den Beginn meiner Tage waren nicht da. Und die sollten ja eigentlich am nächsten oder übernächsten Tag starten.

Zwei Schwangerschaftstests waren negativ. Der erste war direkt nach meiner Rückkehr abends. Da war die Wahrscheinlichkeit, dass er negativ war, sehr hoch. Aber auch der zweite am nächsten Morgen war leider negativ. Der ist mir dann leider auch noch runtergefallen und ist nun mit Fusseln geschmückt. 🙂

hCG-Messung in der Kinderwunschklinik

Obwohl ich eigentlich wusste, dass ich nicht schwanger war, bin ich am Tag drauf wie von Fr. Dr. L. Erbeten in die Kinderwunschklinik zum Blutabnehmen für die hCG-Messung. Die Assistenz meinte noch zu mir, dass es bei einer Freundin von ihr auf natürlichem Wege auch nicht geklappt hätte. Als hätte ich es je auf natürlichem Wege versucht… Naja, einen blöden Spruch dazu habe ich mir verkniffen. Stattdessen sprachen wir über meine mittlerweile vier durchgeführten negativen Schwangerschaftstests und dass ich davon ausging, dass auch der Bluttest negativ sein würde.

Und gegen die Mittagszeit kam dann auch der Anruf von Dr. L, der das Offensichtliche bestätigte.

Schade. Ich hatte wirklich die Hoffnung, dass es direkt beim ersten Mal klappen würde. Vor allem nach den vielen Anzeichen. Da hatte ich im Urlaub also ganz umsonst auf den französischen Wein verzichtet. Naja…, wusste ich ja nicht. Weniger Alkohol ist ja immer besser. 😉

Fr. Dr. L. teilte mir auf Nachfrage mit, dass ich beim nächsten Mal bei negativen Selbsttesten nicht in die Klinik kommen müsste, sondern das Progesteron eigenständig nach 14 Tagen absetzen könnte. Das spart Kosten und Mehraufwand. Daher könnte ich auch jetzt das Progesteron absetzen. Darüber war ich sehr froh, da es vermutlich das Progesteron war, dass mich im Urlaub so müde gemacht und aufgebläht hat. Auch setzen damit die Tage nicht ein. Ein paar Hormon-freie Tage konnte ich dringend gebrauchen.

Ganz so günstig würde mich die Behandlung dann also doch nicht kommen (die erste Abrechnung der Kinderwunschklinik war bereits vor meinem Urlaub eingetroffen). Mindestens ein zweiter Versuch müsste es noch werden. Wie gut, dass ich dafür die Probe bereits in der Kinderwunschklinik gelagert hatte. Also: Neuer Zyklus, neues Glück!

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